Aufnahme & Wiedergabe

Auch wenn es an dieser Stelle etwas länger wird, möchte ich dich bitten, dir die Zeit zu nehmen, diese Seite aufmerksam  zu lesen. Nur so erklärt sich der auf www.miniklangwunder.de verfolgte Ansatz, wie Klangbeispiele mit möglichst realitätsnahem Klang  zur Verfügung gestellt werden können.

Danke!


 

Du hast sicherlich schon einmal ein Video aufgenommen. Vielleicht ist dir beim Ansehen dieses Videos auch aufgefallen, dass Bild und Ton sich für dich von dem unterscheiden, an was du dich erinnern kannst und Mitbetrachter hingegen das Video als sehr „realistisch“ einstufen.

Analog verhält es sich nun mit Tonaufnahmen von Lautsprechern und Kopfhörern. Zum individuellen Wahrnehmungsfilter, der auch bei ein und der selben Person in gewissen Grenzen von der Tagesform abhängt, kommen zudem noch die unterschiedlichen technischen Geräte für die Aufzeichnung und später dann auch noch für die Wiedergabe hinzu.

Ich selbst habe in den letzten Monaten unter Bekannten und Freunden eine kleine „Studie“ durchgeführt. Ich wollte wissen, wie ich am besten die Lautsprecher aufnehmen sollte, damit möglichst viele Hörer diese als „realitätsnah“ empfinden. Dazu habe ich zum einen Lautsprecheraufnahmen  mit dem ZOOM H1 und zum anderen mit dem Kunstkopf „Arti“ – mein eigenes Kunstkopfprojekt – zum Vergleich hören lassen. Die Hörer bewerteten die Kunstkopfaufnahme stets als „näher an der Realität“ und die Aufnahmen des ZOOM H1 hingegen zum Teil sogar schon als „nachbearbeitet“.

Aus diesem Grund werden hier auf www.miniklangwunder.de überwiegend Klangbeispiele anbieten, die mit meinem „Arti“ aufgezeichnet wurden. Insbesondere die Vergleichsstücke der Datenbank entstammen der Kunstkopfaufnahme.

 

Kommen wir nun zur Wiedergabe der Tonaufzeichnungen. In meiner „Studie“ habe ich für die Tonwiedergabe verschiedene Wiedergabesysteme getestet. Dazu gehörte die Wiedergabe über eine HiFi-Anlage sowie über verschiedene Kopfhörer. Die HiFi-Anlage scheidet allein deswegen schon aus, da die räumliche Wiedergabe der kleinen Lautsprecher gar nicht adäquat abgebildet werden kann, da diese stets physikalisch bedingt „zu viel“ ist.

Dieses ist mit Kopfhörern vom Prinzip schon ganz anders. Hier passt das Aufzeichnungssystem Kunstkopf hervorragend zu der Wiedergabe über die Kopfhörer direkt auf die Ohren. Hier ist die Herausforderung jedoch die Vielzahl der klanglich unterschiedlich abgestimmten Kopfhörer.

Ich selbst verfüge nicht über High-End Kopfhörer, habe aber selbst eine nicht unbeträchtliche Anzahl unterschiedlicher Kopfhörer von In-Ear über kleinen On-Ear bis hin zu Studio Over-Ear Kophörer,  sowohl mit Bluetooth-Technik als auch kabelgebunden und mit analytischem Charakter und linearer Abstimmung bis hin zu Badewannen, also bass- und höhenbetont schlechthin.

Interessanter Weise ist die zuerst angenommene Komplexität mit n-Variablen empirisch auf ein Minimum reduziert wurden. Hinsichtlich der tonalen und der räumlichen Abbildung konnten alle Lautsprecher grob in zwei Kategorien eingeteilt werden. Unabhängig von der Bauformgibt es die Kategorie der „analytischen“, also eher linear abgestimmten Kopfhörer und die Kategorie der „Spaß-Kopfhörer“, also die eher bassbetonten Kopfhörer. Die Aufnahmen klangen im Vergleich mit den parallel abspielenden Lautsprechern oftmals im Klang zu reduziert, wenn die linear abgestimmten Kopfhörer als Wiedergabegerät genutzt wurden. Hingegen haben die bassbetonten Kopfhörer dem Klang zu viel Volumen gegeben als parallel in der Realität vorhanden war.

Wie komme ich also zur Lösung?

Ganz einfach… ich habe die Aufnahmen entsprechend aufgearbeitet, so dass es hier auf www.Miniklangwunder.de zwei gemittelte Varianten geben wird, nämlich eine für linear abgestimmte Kopfhörer und eine für bassbetonte Kopfhörer.

Warum nur zwei Kategorien und nicht mehr?

Auch hier habe ich genau die zwei Einstellungen für die Aufbereitung der Lautsprecheraufnahmen  verwendet, bei denen die Testhörer sich weitestgehend einig waren, dass trotz unterschiedlicher Kopfhörer sie das Gefühl hatten, der Klang über die Kopfhörer entspräche annähernd dem der parallel laufenden Lautsprecher.

Somit wird es hier stets zwei Varianten der Aufnahmen geben. Eine Variante ist die BEH für „bass emphazised headphones“ und die andere die LPH für „linear playing headphones“.  Ich selbst neige zur LPH-Variante, da mit linear abgestimmten Kopfhörern einige Vorteile bei der räumlichen Abbildung vorhanden sind. Für alle, die eher „Bass“-Kopfhörer besitzen, gibt es aber auch die BEH-Variante. Hier wird oftmals die eigentliche Räumlichkeit oft nicht so gut wiedergegeben werden, doch tonal passt es dann wieder.

Im Ergebnis sind in jedem Fall die Unterschiede aller Lautsprecher zueinander direkt und gut vergleichbar solange man sich für eine Wiedergabevariante LPH oder BEH und einen passenden Kopfhörer seiner Sammlung entscheidet. Eine Vermischung der LPH und BEH Klangbeispiele sollte nicht erfolgen, denn die sind miteinander nicht vergleichbar.

Und nun wünsche ich allen weiterhin hier viel Spaß!