Auch wenn nicht akkubetrieben und auch nicht via Bluetooth Verbindung benutzbar möchte ich diesen außergewöhnlichen, kabelgebundenen InEar-Kopfhörer vorstellen.
Einleitung
Zur Zeit höre ich sehr viel Jazz, Minimal, Chill Out und ab und an Mainstream, wenn er mir gefällt.
In jedem Fall ist mir wichtig, dass mein Wiedergabesystem bestehend aus Zuspieler und Lautsprecher oder Kopfhörer einen großen Frequenzbereich und sehr dynamische Musik ordentlich wiedergibt. Ich lege Wert darauf, dass die Musik sich nicht im Kopf nur „zwischen den Ohren“ abspielt sondern der Eindruck einer Bühne entsteht und die einzelnen Instrumente auf dieser Ihren Platz finden. Insbesondere Solo-Instrumente sowie Gesang sollen klar heraushörbar sein während sie ebenfalls auf der Bühne platziert sind, ohne aus der Bühne herauszutreten.
Es versteht sich fast von selbst, dass rein technisch gesehen möglichst keine Verzerrungen oder Verfärbungen auftreten sollen und idealerweise sowohl leise als auch laut gespielt die klanglichen Eigenschaften des Kopfhörers möglich gleichbleibend sind.
Meiner Ansicht nach gibt es kein System, das alles perfekt abbilden kann.
Im Bereich der Kopfhörer gibt es aber sehr wohl einige außergewöhnliche Produkte, welche zumeist auch preislich über den HiFi-Bereich hinaus in audiophile Sphären vorstoßen und mit mehreren hundert oder gar tausend Euro veranschlagt werden.
Solche Geräte besitze ich NICHT und vergleiche mit diesen auch nicht.
Klang
Ich ordne den DV550 InEar-Kopfhörer für mich in den HiFi-Bereich ein. Meine oben beschriebenen Ansprüche werden zwar nicht zu 100% erfüllt, doch es ist erstaunlich, was diese InEar-Kopfhörer leisten.
Die DV550 spielen nicht einfach nur in Stereo sondern es wird eine räumliche Abbildung erreicht, die ich nicht erwartet hätte.
Die Durchhörbarkeit ist hervorragend wobei Höhen fein und präzise bis hin zu meinem Hörvermögen wiedergegeben werden.
Hinsichtlich des Bassfundaments möchte ich Rezensenten widersprechen, welche den Kopfhörer als bassbetont einstufen.
Hier ist es wichtig zu unterscheiden zwischen in der Lautstärke angehobene Frequenzbereiche und ob Tiefgang vorhanden ist.
Die DV550 spielen sauber hinunter bis 20Hz. Mainstream ist von diesem „Können“ kaum betroffen. Doch schon bei einigen Live-Aufnahmen im
Jazzbereich gibt es einen kleinen Oho-Effekt. Auch wenn ich nicht viel Klassik höre ist der Effekt dort aus meiner Sicht am deutlichsten.
Bis vor einigen Wochen bin ich auch auf dem Weg zur Arbeit mit meinen OverEars in Bus und Bahn gefahren, da ich nicht auf den Musikgenuß
verzichten wollte. Die DV550 haben das nun geändert und ich muss mich wieder daran gewöhnen, dass es mitunter nun kalte Ohren gibt.
Das ist natürlich schon ein Nachteil, dafür schauen die Sitznachbarn nicht mehr so irritiert… 😉
Soviel zu meinen klanglichen Erfahrungen mit den DV550, leider kann ich das mit meinen technischen Möglichkeiten nicht adäquat aufnehmen und präsentieren.
Lieferumfang
Zur Vollständigkeit möchte ich auch positiv hervorheben, dass die Lieferung im Metallkasten auch 7 verschiedene Ohr-Tips beinhaltet.
Das ist hervorragend, wobei die größten Silicon-Aufsätze bei mir den besten Halt und auch den besten Klang gewährleisten.
Erfahrungen mit Technik und Handhabung
Ich war zunächst skeptisch, ob die abnehmbaren Kabel nicht zu einem plötzlichen Verlust eines Ohrhörers führen.
Bei kabelgebundenen Kopfhörern kommt es bei mir nämlich regelmäßig vor, dass ich es immer wieder schaffe, irgendwie ruckartig am Kabel zu ziehen und mir die Kopfhörer vom Kopf oder aus den Ohren zu ziehen. Nun, das passiert mir mit dem DV550 ab und an, was aber zeigt, dass der Steckmechanismus des Kabels am Ohrhörer sehr fest ist und so auch der elektrische Kontakt stets gewährleistet ist. Stecker und Buchse sind vergoldet, so sollte es auch nicht zu Kontaktproblemen auf längere Sicht kommen.
In einer anderen Rezension wurde bemängelt, dass ein tauschbares Kabel sinnfrei ist, wenn es keines zur Nachbestellung gibt.
Bei dem schmalen Preis dieses Ohrhörers sehe ich trotzdem den Vorteil, dass ein zweites Paar durchaus auch als Ersatzteillager dienen kann.
Sollte ein Ohrhörer defekt sein, so kann ich trotzdem auch Einzelteile tauschen. Ob das sinnvoll ist oder nicht,
kann jeder selbst entscheiden. Ich finde es jedoch schon vorteilhaft, dass bei einem Kabelbruch am Klinkenstecker ich meine gewohnten und über viele Stunden eingehörte Ohrhörer weiter nutzen kann, indem ich einfach das neue Kabel anstecke.
Die Ohr-Tips sind wie bei nahezu allen InEar-Kopfhörern sehr einfach zu wechseln und haben einen festen Halt. Die Memory-Foam-Tips könnten etwas strammer sitzen. Für die tägliche schnelle Verstauung eignet sich die Metallschachtel aus meiner Sicht aber nicht, dafür habe ich einen kleinen Kabelmanager (nicht den auf den Fotos) in Form einer kleinen Schachtel.
Beim Hören ist mir positiv aufgefallen, dass kaum Körperschall durch das Kabel zu den Ohrhörern übertragen wird, das habe ich bei vielen InEar-Kopfhörern schon ganz anders erlebt. Hier bekommt der DV550 die Schulnote 1 von mir. Das Kabel selbst ist ein Rundkabel, welches aufgrund der innen verdrillten Adern eine Art Struktur hat. Das Kabel ist dadurch griffig und fässt sich gut an. Leider verheddern sich die Kopfhörer ziemlich schnell, daher ist die Nutzung eines Kabelmanagers oder einer kleinen Aufbewahrungsschachtel fast unumgänglich. Aufgrund der abnehmbaren Kabel ist eine lose Aufbewahrung in der Hosentasche ebenfalls nicht unbedingt ratsam. Dennoch wäre ein das Verheddern verhinderndes Kabeldesign wünschenswert gewesen. Ich persönlich bevorzuge auch einen abgewinkelten Stecker. An diesem Kabel ist dieser gerade ausgeführt.
Mein Wunschkabel wäre also ein Flachkabel mit abgewinkeltem Stecker für die DV550 Kopfhörer.
Mit diesem wäre er auch handhabungstechnisch für mich perfekt.
Vielleicht wird meinem Wunsch ja mit einem entsprechendem künftigen Kabel als Zubehör Rechnung getragen. In diesem Fall ist das Kabel ja tatsächlich austauschbar. 😉
Fazit
Hut ab für den DV550 InEar-Kopfhörer. Diesen Kopfhörer möchte ich kurz und knapp jeden empfehlen, der einen HiFi-InEar-Kopfhörer sucht!