ifi Audio micro iDSD Diablo im Test – teuflisch gut mit diabolischer Leistung

Wenn ich den iDSD Diablo ansehe, dann denke ich sofort an einige Kopfhörerverstärker von ifi Audio. Ein Hersteller, der stets aktiv sein Produktpalette pflegt und erweitert. Mit dem micro iDSD Diablo schickt ifi Audio den nächsten potenten und mobilen Kopfhörerverstärker ins Rennen.



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Der Micro iDSD Signature wurde mir leihweise als Testgerät von WOD Audio zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür!


Ersteindruck


Als ich den micro iDSD Signature getestet habe, war noch nicht absehbar, dass noch ein Kopfhörerverstärker in ähnlichem Formfaktor auf den Markt kommen würde. Der rote Diablo und der grüne Signature sind sich gar nicht so unähnlich. Beide Geräte verfügen über ein lang gezogenes Gehäuse, unterscheiden sich aber etwas in ihrer Form. Der Signature ist eckig gehalten und der Diablo verfügt über abgerundete Längskanten.
Beide Geräte verfügen über einen integrierten DAC sowie einen Akku, mit dem Spielzeiten von bis zu 8 Stunden möglich sind. Das hängt natürlich davon ab, wie viel Leistung der Verstärker freisetzen muss, um den angeschlossenen Kopfhörer ordentlich zu bedienen.



links der ifi Audio micro iDSD Signature, rechts der iDSD Diablo



Betrachte ich beide Geräte, dann fällt mir sofort auf, dass der Diablo augenscheinlich puristischer gehalten ist. Ihm fehlen die Einstellmöglichkeiten zu Sensitivität, Filter und Klangänderungen. Lediglich der Gain lässt sich in drei Stufen einstellen und die Lautstärke mit einem analogen Lautstärkeregler einstellen.

Der Funktionsumfang, für die ich den Signature gefeiert habe, wurden beim Diablo auf ein Minimum reduziert. Da er im Preis gut 300€ höher ausfällt, muss ja dieser Mehrwert auch woanders zu finden sein. Ein Blick auf das Zubehör und auf die von ifi Audio beworbene Technik bestätigt das.

Der Signature ist komplett mit S-Balance von ifi Audio realisiert. Der Diablo ist konsequent symmetrisch aufgebaut, wodurch auch die Elektronik in der Herstellung teurer sein dürfte. Zudem ist das Gehäuse teuflisch rot lackiert, was ich ebenfalls mit mehr Aufwand verbunden sehe. Dort höchste Qualität zu gewährleisten bedeutet in Sachen Prozess und Controlling Mehraufwand. Dafür entzückt ifi Audio den interessierten Käufer mit einem absolut einwandfrei verarbeiteten und besonders gestaltetem Gehäuse. Das ist zwar nicht innovativ, dafür aber exklusiv. 😉


Lieferumfang


Doch schauen wir uns erst einmal den Lieferumfang genauer an. So gibt es neben dem Diablo und der für den Betrieb notwendigen Kabel selbst noch ein sehr edles Case. Dieses bietet Platz für den Diablo selbst und mittels integriertem Fach zusätzlich für Kabel, InEar-Kopfhörer, Ladegerät, und einiges mehr. Ein Riemen zum Umhängen ist ebenfalls enthalten. Dazu kommen noch das ifi iPower 5V-Netzteil, der iPurifier3 und ein Pentacon auf XLR-Kabel. Damit kann der Diablo als hochwertiger, analoger Zuspieler genutzt werden. Allein das Zubehör dürfte im EInzelkauf beireits die angesprochenen 300€ Aufpreis zum Signature übersteigen.



Technik


Im Diablo steckt zunächst erstmal Leistung pur!
Als mobiler Kopfhörerverstärker liefert er bis zu 5W an anspruchsvolle Kopfhörer. Er stellt somit einige stationäre Geräte in den Schatten. Der von mir getestete micro iDSD Signature bringt es immerhin auf 4.1W. Grundsätzlicher Unterschied dabei ist, dass der Diablo symmetrisch aufgebaut ist und so beide Kanäle komplett unabhängig voneienander ansteuern kann. Der Signature stellt hingegen sowohl am Stereo als auch symmetrischen Ausgang das Signal der hauseigenen S-Balance Signalverarbeitung bereit. Vom hörbaren Klangeintruck gibt es hier aber keine Technik, die ich der anderen voziehen würde. Klanglich ist beides top!

Mit 4.800mAh Akku hat aber der Signature die Nase vorn, was die Spielzeit angeht. Logisch, als ob der Teufel sich für Energie sparen interessieren würde. Die Hölle brennt bekanntermaßen!
Aber im Ernst, benutzt man den Diablo symmetrisch auch bei gleicher Lautstärke, dann hält der längst nicht so lange durch wie der Signature mit seiner S-Balance-Technik. Mit dem HEDDPhone habe ich es geschafft, den Akku innerhalb von gut 4 Stunden leer zu bekommen. Da machen das beigelegte iPower-Netzteil und der iPurifier durchaus Sinn. Einfach beides anschließen und schon hat sich das Thema Akku erledigt. Störungen haben so auch keine Chance und der perfekte Betrieb ist gewährleistet. Also durchaus ein sinnvoll geschnürtes Paket rund um den Diablo.

In Sachen digitale Klangverarbeitung wird der Diablo wahlweise über USB3.0, einem optischen oder koaxialem S/PDIF-Eingang gespeist. Dabei verarbeitet er Daten mit bis zu 32 Bitt und 768 kHz. DSD512 beherrscht er ebenso wie DXD und die Dekodierung von MQA bis 384 kHz. Im DAC werkeln zwei Burr-Brown-Chips, welche in Richtung minimales Grundrauschen bei bester Kanaltrennung optimiert wurden. Nur zur Vollständigkeit, die messbaren Abweichungen für Timingverhalten liegen im Femto-Bereich.

In der Praxis ist wichtig zu wissen, dass der iDSD Diablo via USB an allen Zuspielern sofort nach dem Einstecken funktioniert hat. Darunter fallen mein Android-Smartphone Poco X3 Pro, das iPad Pro 2020, mein ASUS Notebook mit Windows 10 sowie das MacBook Air mit BigSure.



mit Klick auf das Bild geht es zum Youtube-Video…



Leistung und Lautstärke


Wie schon beim Signature darf der Titel „Juno“ von Wordcolour (zu finden in meiner verlinkte Qobuz-Playliste für Electronic weiter unten – Titel #23) für mich den Anfang machen. Satte fette Bässe und ein absolut tolles, dynamisches Matering machen den Track anhaltend zu einem meiner derzeitigen Favoriten.

Aufgrund der Erfahrungen mit dem Signature habe ich den Diablo direkt mit dem HEDDphone gepaart. Logisch. Natürlich gilt auch hier: Da wird geklotzt und nicht gekleckert! Ebenfalls im Turbo-Modus mit 10-Uhr-Stellung des Lautstärkereglers spielt der HEDDphone so laut, wie ich sonst nur gelegentlich Musik höre. Den Hifiman HE6 kenne ich selbst nicht, lese aber immer wieder, dass der Leistung pur benötigt. Vielleicht kommt hier dann der iDSD Diablo als mobiler Spielpartner für den Hifiman in Frage.
Zum entspannten Muiskhören reicht der ECO-Modus des Diablos mit dem HEDDphone jedenfalls aus. An dieser Stelle hat der iDSSD Diablo meine Erwarten mit Blick auf den Signature komplett erfüllt. 

Völlig egal, ob ich nun ein balanced oder unbalanced Kabel nutze, Leistung ist immer mehr als ausreichend für alle meine Kopfhörer vorhanden und klanglich kann ich weder mit HEDDphone, Ether2 oder Focal Clear Pro irgendwelche Wünsche adressieren.

Der HEDDphone ist neben dem AEON Flow2 Open (hier mein Youtube-Video zu den AEON Flow2 Kopfhörern) und dem Ether2 von Dan Clark Audio meine Referenz, wenn es darum geht Verstärker zu testen. Viele bringen einfach nicht genug Leistung und spielen oft unter Belastung unsauber. Der ifi Audio iDSD Diablo ist wie der micro iDSD Signature nicht nur ein wahres Kraftpaket sondern zugleich auch hinsichtlich der klanglichen Wiedergabequalität absolut beeindruckend.

HEDDphone am iDSD Diablo über Qobuz am MacBook



Diablo und Feinfühligkeit


Gut. Hier kann ich ganz klar sagen, diese Dinge schliessen sich aus. Der Teufel sorgt für Energie in mächtigen Portionen und verlässt sich nicht auf warme Worte und homöopathische Verabreichungen ein. Soll heißen, dass IEMs mit dem Diablo mir keinen Spaß machen, denn ihm fehlt da einfach der IEM-Modus des Signature mit dem die IEMs in einem vernünftigen Bereich auch fein in der Lautstärke reguliert werden können. Selbst im ECO-Modus muss ich höllisch aufpassen, die iBasso iT07 nicht zu überfordern und zu himmeln. 😉



Externe Playlisten – Qobuz & Spotify


Ich habe in einigen Playlists Musik zusammengestellt, mit welchen sich Eigenschaften von Kopfhörern besonders gut heraushören lassen. Am besten Du hörst Dich selbst durch meine Playlisten durch.


Mit den folgenden Links gelangst du direkt zu den Anbietern. Es handelt sich um keine Affiliate-Links. Hast du bei den Streaming-Diensten kein angemeldetes Konto, kannst du jeweils knapp 30 Sekunden in die Songs reinhören. Eine Verpflichtung zu Anmeldung besteht dafür natürlich nicht.




Der folgende Link führt Dich zur Miniklangwunder-Spotify-Playliste und mit Klick auf die unten aufgeführten Banner gelangst du zu den Miniklangwunder-Qobuz-Playlisten. Diese werden sogar von Qobuz direkt unterstützt. Qobuz hat sie unter der Rubrik „Events & Medien“ veröffentlicht. 🙂



Wer also maximal audiophiles Streaming nutzen möchte, klickt sich einfach zur Qobuz-Playliste von Miniklangwunder.

https://open.qobuz.com/playlist/4070201



Wie klingt der iDSD Diablo?


Ganz kurz gesagt, absolut tadellos. Ich würde ihm an keiner Stelle irgendeine Tendenz zusprechen. Ein lupenreiner Klang mit dem HEDDphone. Wie ich schon im Artikel zum Signature schrieb, skaliert der HEDDphone wie kaum ein anderer Kopfhörer mit und mit ihm konnte ich auch recht zügig die feinen Unterschieder der verschiedenen Filter hören. So kann ich dem Diablo attestieren, dass der die Klarheit eines Signature im Bit-Perfect-Modus bietet. Ich gehe soweit, dass der auf Augenhöhe meines bisherigen Favoriten ist, dem iBasso DX220 Max.

Ansonsten klingt der Diablo eben nicht, sondern er reproduziert den zugeführten Klang auf die beste Art und Weise, die ich mir vorstellen kann.




Fazit


Ich bin differenziert begeistert! Zum einen Hut ab, dass der Diablo in Sachen Leistung die Messlatte im mobilen Bereich deutlich nach oben legt und zum anderen, dass er auch optisch eine deutliche Sprache spricht. Selbst beim Preis ist angesichts des Zubehörs keine Träne in meinem Auge. Allerdings ist er nicht unbedingt universell einsetzbar, denn hier adressiert ifi Audio den Diablo ganz klar als Zuspieler für schwer anzutreibende Kopfhörer.
Für „Kleinzeug“ ist er aus meiner Sicht absolut nicht vorgesehen.

Für um 1.000€ ist mir kein so qualitativ hochwertiger und leistungsfähiger Kopfhörerverstärker in mobiler Ausführung bekannt. ifi Audio besetzt sowohl mit dem Diablo und dem Signature ein noch nicht erschlossenes Gebiet auf der Landkarte der mobilen Klangversorgung und sichert sich erstmal die Grundrechte.

In der Geräteklasse portabler DACs mit Kopfhörerverstärker gibt es derzeit wohl nichts Besseres als den ifi Audio micro iDSD Signature und nicht potenteres auf selben Klanglevel wie den ifi Audio micro iDSD Diablo.
Ein weiteres Mal Chapéau ifi Audio, absolut klangstark!


Bewertung


Beim ifi Audio micro iDSD Diablo komme ich ebenfalls nicht umher, ihn als mobilen Kopfhörerverstärker in der Referenzklasse aufzunehmen. Dort bleibt er jedoch hinter dem Signature aus selben Hause zurück, denn für mich ist pure Leistung eben nicht alles.

Was Referenzbewertung genau bedeutet, dass habe ich in dem hier verlinkten Artikel beschrieben.


ifi Audio - iDSD Diablo - Referenzklasse
Insgesamt
94.7%
94.7%
  • Design & Haptik - 98%
    98%
  • Verarbeitung - 98%
    98%
  • Klangreproduktion - 98%
    98%
  • Klangfeatures - 80%
    80%
  • Dynamik, Transparenz, Räumlichkeit - 95%
    95%
  • Leistung - 99%
    99%
  • Konnektivität - 95%
    95%

Klangstark!




Klangfreund"M"

gelernter Radio- und Fernsehtechniker und ein Klangfreund mit Leidenschaft zu Kopfhörern, DAPs und sonstigen Miniklangwundern; liebt eine ordentliche Reproduktion satter Bässe, ausgewogene Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten, entspannter Hochton mit akzentuierter Brillanz, kurz TP-Signatur; OverEar-Lineup: Dan Clar Audio Expanse, Meze Empyrean 2, Hifiman HE1000SE, HEDDphone 2, Hifiman Audivina, Dan Clar Audio E3; InEar-Lineup: Headphone Company Zeitgeist Blue, Sennheiser IE600, iBasso iT07; Dauerhaft eingesetzte DAPs: Cayin N8ii, iBasso DX320 Max TI; Kopfhörerverstärker im Bestand: Cayin HA-3A, RME ADI 2/4 Pro SE, ifi Audio GO Bar