Der Hersteller iBasso ist bestens bekannt für seine hervorragenden DAPs. Seit einiger Zeit bietet er jedoch auch InEar Kopfhörer an. Auch wenn der iT03 schon etwas länger erhältlich und in meinem Setup vorhanden ist, möchte ich nun meinen Eindruck teilen.
- Verpackung & Zubehör
- Design & Verarbeitung
- Tragekomfort & Handhabung
- Technische Daten
- Soundcheck & Hörproben
- Fazit & Bewertung
- Galerie
1. Verpackung & Zubehör
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Die InEar Kopfhörer werden in einem aufklappbaren schwarzen Karton mit einem Pappschuber als Umverpackung geliefert, auf dem die iT03 mitsamt Explosionszeichnung und technischen Angaben abgebildet sind. Als Zubehör werden eine kleine Tasche und mehrere Paare Tips mitgeliefert. Beim Öffnen fällt der Blick auf die glatte Gehäuseoberfläche. Die Präsentation ist von einfacher Eleganz.
2. Design & Verarbeitung
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Der erste Eindruck setzt sich auch bei der Entnahme fort. Die iT03 kommen in einem glänzenden Kunststoffgehäuse daher, welches augenscheinlich aus zwei Hälften besteht, die sehr geschickt als Bestandteil des Designs zusammengesetzt sind. Die Verarbeitung ist auf sehr hohem Niveau. Die zum Ohr gewandte Seite verfügt über Wölbungen, welche der Ohrmuschel nachempfunden sind. Das austauschbare Kabel verfügt über MMCX-Stecker und ist für das Tragen über die Ohren ausgelegt. Auch beim Kabel gibt es keinen Grund zur Beschwerde. Dessen Verarbeitung ist ebenfalls einwandfrei.
Die Aufbewahrungstasche ist ebenfalls sauber gearbeitet und zeigt auch mit dem innen eingearbeiteten Abstandshalter einen gewissen Pfiff, doch aus meiner Sicht ist sie für das Verstauen der InEars eine Nummer zu klein. Die Gehäuse finden zwar Platz in der Tasche und das Kabel lässt sich auch noch irgendwie verstauen, doch spätestens beim Schließen wird es mit den eingelegten iT03 schwierig. Benutzt habe ich die Tasche daher lediglich zur Aufbewahrung der mitgelieferten Tips.
3. Tragekomfort & Handhabung
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Das Einsetzen der iT03 funktioniert sehr einfach. Aufgrund der geformten Oberfläche sitzt der InEar recht schnell in einer fixen Position. Jedoch ist diese Position bei mir nicht in Einklang zu bringen mit einer optimalen Abdichtung. Egal welche Tips ich nutze, passen meine Ohrgeometrie und die vorgegebene Form nicht 100% zueinander. Also muss ich die Gehäuse etwas verdrehen, um einen perfekten Seal zu erhalten. Das führt jedoch dazu, dass ich nach etwa 30 Minuten den iT03 für einige Minuten absetzen muss, denn punktuell drückt er mir dann zu sehr in der Ohrmuschel. Der Tragekomfort ist für die abendliche Hörsession gut, doch das Tragen mehrere Stunden am Stück beispielsweise auf der Arbeit, ist mir mit den iT03 nicht möglich. Das ist natürlich rein subjektiv und wird auch nicht überbewertet.
Sitzt der iT03 einmal dicht, dann vermisse ich auch keine aktive Geräuschunterdrückung, denn sobald der erste Ton an mein Ohr kommt, höre ich nichts mehr von außen.
4. Technische Daten
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Beim iT03 handelt es sich um einen Hybrid InEar, bestehend aus einem dynamischen Treiber und zwei Balanced Armaturen, was heutzutage nicht unüblich ist. Mit nur 8 Ohm, einer Nennbelastbarkeit von 5 mW und 105dB Empfindlichkeit, spielt der iBasso iT03 an jedem Zuspieler auf seinem Maximum, wenn gewollt.
Hier alle Daten übersichtlich zusammengefasst.
Treiber: 1x dynamisch (9.2 mm), 2x Balanced Armature
Frequenzgang: 10Hz-30kHz
Empfindlichkeit: 105+/-2dB
Impedanz: 8 Ohm
Schallisolation: -30dB
Nennbelastbarkeit: 5mW
T.H.D: <1% (1kHz /1mW)
Gewicht: 9g ohne Kabel
Kabel: 3.5mm Klinke-Stecker auf 2x MMCX-Stecker
Kabellänge: 1.2m
5. Soundcheck & Hörproben
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Der iBasso iT03 ist kein InEar Kopfhörer, der einem im ersten Moment den Mund offenstehen lässt.
Anfänglich war ich etwas enttäuscht, völlig zu Unrecht. Wie schon bei der Verpackung, die eine „einfache Eleganz“ mit sich bringt, macht das der iT03 auch mit der Musik, die er wiedergibt. Der iT03 spielt im Vergleich zu vielen anderen InEars sehr unverfälscht und setzt nur leichte Akzente. Der Bass ist grundsätzlich leicht federnd, bleibt aber stets kontrolliert. Im Vergleich spielt ein 1More Quad deutlich weicher und mit weniger Dynamik. Die Stimmenwiedergabe gefällt mir sehr gut und auch im Hochton spielt er klar und präzise ohne nur einmal zu nerven.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich ihn aus der Packung deutlich spitzer in Erinnerung habe. Nach etwa 24 Stunden lauten Einspielens höre ich diese Spitzen nicht mehr. Und nein, das Einspielen ist nicht in meinen Ohren steckend passiert. 😉
In letzter Zeit haben sich für mich ein paar Tracks insbesondere für InEars hervorgetan, mit denen ich besonders gut feststelle, ob ich von der Musik angesprochen werde oder nicht. Vielleicht kommt dem ein oder anderen meine Auswahl daher schon bekannt vor.
„Cold Duck“ von Al Jarreau
Den Anfang macht Cold Duck und ist bei einer mit Zimmerlautstärke vergleichbaren Lautstärke alles andere als kalt. Die Details des Schlagzeugs werden sehr schön herausgestellt und Al Jarreaus Gesang fügt sich in die Musik leicht im Vordergrund ein. Die Bassläufe sind klar zu hören und tragen die Nummer ohne dabei aufzudicken. Die Hi-Hats könnten einen Hauch zurückhaltender sein, das ist jedoch rein subjektiv. Das Klavier sowie das Saxofon klingen für mich authentisch. Ein gewisser mitreißender Live-Charakter kommt rüber.
„Like a machine“ von Thousand Foot Krutch
Dieser Track lebt vom kickenden Bass und der Dynamik. Aus dem Bereich Metall ein sehr melodisches Stück, welches aber diese Akzente unbedingt braucht. Werden Mitten hier überbetont, dann wird es für mich anstrengend. Im Hochton eher dezent abgemischt, was ich auch begrüße. Der iT03 gibt das Lied so wieder wie beschrieben. Für Hard-Rock und Metall unbedingt langzeit tauglich.
“What if” von Kasia Lins
Tiefbass, Hochtonakzente pur und eine begnadete Stimme und eine klare Aufnahme. Im richtigen Verhältnis abgestimmt ein Stück, das ich auf Dauerschleife hören kann. Entspannend und beeindruckend zugleich.
Bis auf den Tiefbass passt hier auch alles sehr gut zusammen. Bei diesem Lied spielt sich einiges unter 60Hz ab und in dem Bereich fällt der iT03 doch etwas zu unspektakulär aus. Relativ schmalbandige +6 dB bei 60 Hz bringen nicht den gewünschten Effekt, wie es bei einem Sennheiser HD660S der Fall ist. Auch hier ist meine Erwartungshaltung natürlich sehr subjektiv. Die Musikalität des iT03 leidet darunter keineswegs. Lediglich wer mit ihm sehr leise hört und wie ich auch gern Klang aus dem tiefen Keller mag, der vermisst gelegentlich Akzente in diesem Bereich.
„Footsteps“ von Gundelach/Finnebassen
Dieses Stück wurde mir von Spotify aufgrund meiner gehörten Musik vorgeschlagen und hat auch sofort den Weg in meine Playliste gefunden. Minimalistisch arrangiert mit einem sehr schön kickendem Basslauf, der sich mehr im Oberbass abspielt und im Kontrast dazu klare obere Mitten und brillant abgemischter Hochton. Wie gemacht für den iT03. Zuhören und genießen.
6. Fazit
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Wer den iT03 in Bezug auf seine Passform dauerhaft gut tragen kann, der erhält mit ihm einen sehr gut verarbeiteten und insgesamt eher neutral und sauber spielenden InEar, der ohne Effekthascherei daherkommt. Im Tiefbass fehlt es ihm etwas an äußersten Tiefgang, was für mich persönlich wichtig ist. Davon abgesehen spielt er in allen Bereichen einwandfrei, ich möchte fast schon sagen, sehr authentisch. Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, wenn ein Kopfhörer hier und da dem Klang auch ein wenig seine eigene Signatur verpasst. Das macht der iBasso iT03 aber gar nicht. Zum Abmischen, als Monitor und nicht zuletzt zum authentischen Abhören ist er auch über lange Zeit bestens geeignet.
Bewertung
7. Galerie
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