Im Bereich der Digitalen Audio Player der Mittelklasse gibt es derzeit eine recht Hohe Dynamik. Jeder Hersteller versucht natürlich dem Kunden das aus seiner Sicht beste Gerät zu präsentieren. Angesichts einer moderaten Zielpreises sind immer Kompromisse zu machen. Doch ab und an entsteht dabei auch die ein oder andere Perle. Ob das beim DX160 der Fall ist, das erfährst du in diesem Test.
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Der iBasso DX160 vom deutschen iBasso Vertrieb leihweise zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!
Vorwort
Seit einiger Zeit habe ich den iBasso DX160 zu Hause und konnte ihn parallel zu anderen DAPs nutzen, die ich selbst besitze oder die mir zwischenzeitlich ebenfalls als Leihgeräte zur Verfügung gestellt wurden. Daher werde ich im Laufe des Artikels punktuell auch andere Geräte nennen und Vergleiche ziehen, einen umfassenden Vergleich zu einzelnen Geräten von Mitbewerbern wird es allerdings in Form eines „besser“ oder „schlechter“ nicht geben.
Inhalt
- Lieferumfang
- Design & Verarbeitung
- Technische Daten
- Funktionsweise & Handhabeung
- Klangreproduktion
- Fazit & Bewertung
- Video & Galerie
1. Lieferumfang
Die Verpackung von iBasso ist wie schon beim DX120 und beim DX150 recht kompakt und optisch unspektakulär ausgefallen. Für mich geht das bei iBasso gemessen an dem Inhalt schon immer etwas in Richtung Understatement. Ganz anders ist das bei Flaggschiff-Geräten, sowohl der DX200 damals wie zuletzt beim Fiio M15, sieht man schon an der Verpackung, dass es sich um einen ganz besonderes Produkt handelt.
Der DX160 ist nach dem Aufklappen der Schachtel unmittelbar zu sehen. Im Fach unter ihm befinden sich die Silikonhülle, zwei Schutzfolien für die Vorderseite sowie das Geflecht ummantelte USB-C-Kabel. In der Innentasche des Deckels liegen die obligatorischen Dokumente.
Der Lieferumfang ist somit recht übersichtlich gehalten, mehr braucht es aber auch nicht.
2. Design & Verarbeitung
Der iBasso DX160 ist, um es vorweg zu nehmen, ein absoluter Handschmeichler. Genauso wie beim Fiio M6, auch wenn er viel kompakter ist, sowie beim Hiby R6 liegt der DX160 einfach absolut „rund“ in der Hand. Er ist gerade leicht genug, dass sein Gewicht von 196gr inkl. Hülle (178gr ohne Hülle) seine Hochwertigkeit unterstreicht. Gleichzeitig ist er auch absolut mobil in der Hosentasche umher tragbar, was wiederum problemlos durch seine Abmessungen mit 72,5mm x 15,8mm x 124,7mm und somit einem Volumen von 143ml ermöglicht wird, ebenfalls mit angebrachter Hülle.
Die Barrenform erreicht nicht ganz die Proportionen des goldenen Schnitts, kommt aber schon nahe dran. Mir ist damals schon beim Fiio M6 aufgefallen, dass die im Vergleich zu aktuellen Smartphones etwas gedrungenere Form mir besser gefällt. Legt man beide DAPs nebeneinander, könnten der DX160 der große Bruder sein, sogar in Sachen mitgeliefertem Schutz ähneln sich beide. iBasso hat mitgedacht und der Silikonhülle einen Schlitz für das Wechseln der MicroSD-Karte verschafft. Ein kleines, nicht zu unterschätzendes Detail, genauso wie die Einbettung des Lautstärkerades. Die Hülle macht ihn nicht nur besser blind ertastbar, sondern verhindert erfolgreich, dass die Lautstärke versehentlich verstellt wird, wenn der DX160 zum Beispiel in der Jacken- oder Hosentasche getragen wird.
Ohne Silikonhülle zeigt sich der DX160 jedoch in seiner ganzen Pracht. Ein Rahmen aus Aluminium fasst Vorder- und Rückseite ein, deren Oberflächen beide aus Glas bestehen. Ob es sich hier um Gorilla Glas handelt, kann ich nicht beantworten, da ich keine hinreichenden Hinweisen auf der Herstellerseite finden konnte. Allerdings benutze ich den DX160 schon einige Wochen ohne Schutz, ohne dass irgendeine Art von Kratzer auf dem Display zu finden ist. Die Übergänge Rahmen zu Flächen sind mustergültig umgesetzt. Der Touchscreen ist komplett flach gehalten und ohne frontal spürbare Einfassung. Somit lässt sich ohne taktile Begrenzung mit dem Finger über das gesamte Display fahren. Die Rückseite ist in zweifacher Hinsicht perfekt gelungen. Hier hat iBasso es geschafft durch die sanft nach vorn gezogenen Längskanten zum einen aus dem DX160 einen absoluten Handschmeichler zu zaubern und zum anderen ihm hinsichtlich Optik eine sehr edle Note zu verleihen. Eigentlich ist es viel zu schade, den DX160 verhüllt zu nutzen. Die Verarbeitung insgesamt ist absolut tadellos.
3. Technische Daten
Die Liste aller Angaben, die ich von der iBasso-Seite nehzu vollständig übernommen habe, ist umfangreich und lässt nicht vermuten, dass es sich hier um einen DAP für nur 399€ handelt.
ALLGEMEINE DATEN
MODELLBEZEICHNUNG:
iBasso DX160
KOPFHÖRERAUSGANG:
4,4 mm symmetrische Klinke und 3,5 mm Klinke
LINE-AUSGANG:
3,5 mm Klinke + koaxialer Digitalausgang
USB:
USB Type-C mit USB-DAC mit 32 Bit/384 kHz und DSD256
KONNEKTIVITÄT:
Bluetooth 5.0 mit aptX und LDAC, WLAN 802.11 b/g/n/ac
SPEICHER:
32 GB interner Speicher, 1 Speicherkartenslot, MicroSD bis 2 TB
DISPLAY:
5″/12,7 Zentimeter IPS-Display mit FullHD-Auflösung
GEWICHT:
178 Gramm
DATEN KOPFHÖRERAUSGANG
FREQUENZGANG:
3,5 mm Klinke: 10 Hz – 40 kHz +/- 0,15 dB, 4,4 mm Klinke: 10 Hz – 40 kHz +/- 0,15 dB
THD+N:
3,5 mm Klinke: < 0,0004% (32 Ohm Last), 4,4 mm Klinke: < 0,00022% (32 Ohm Last)
SNR:
3,5 mm Klinke: 125 dB, 4,4 mm Klinke: 130 dB
MAX AUSGANGSSPANNUNG:
3,5 mm Klinke: 3,2 Vrms, 4,4 mm Klinke: 6,4 Vrms
ÜBERSPRECHEN:
-115 dB
DATEN LINE-AUSGANG
THD+N:
0,00035% (ohne Last)
SNR:
125 dB
FREQUENZGANG:
10 Hz – 40 kHz +/- 0,15 dB
ÜBERSPRECHEN:
-113 dB
STROM UND AKKU
LADEN:
via USB Typ-C
AKKU:
3.200 mAh Lithium-Polymer
AKKULAUFZEIT:
13 Stunden (abhängig vom verwendeten Dateiformat, Lautstärke und Kopfhörer)
WIEDERGABEFORMATE
LOSSLESS:
MQA, APE, FLAC, WAV, ALAC, DFF, DSF, DXD
LOSSY:
APE, WMA, MP3, AAC, OGG Vorbis
DATEN WANDLER
AUFLÖSUNG:
32 Bit/384 kHz und DSD256x
WANDLER:
Dual Cirrus CS43198
Quelle: https://www.ibasso.de/mobileaudioplayer/ibasso-dx160/
4. Funktionsweise & Handhabung
Als erstes habe ich die Zeit beim Einschalten betrachtet. Der DX160 bootet innerhalb von 26 Sekunden sauber bis zur Anzeige des Sperrbildschirm durch. Dieser kann sofort durch Wischen nach oben entsperrt werden. Der Blick fällt auf ein absolut überzeugendes Display, welches farbenfroh daher kommt und absolut scharf zeichnet. Ich möchte dagen für einen DAP eine richtige Augenweide. Das kannte ich bisher so nur vom Hiby R6 bzw. Pro. Schön ist, dass durch Änderung von 1080P auf 720P Bildschirmauflösung etwas Energie und Leistung eingespart werden kann. Das kommt insbesondere der parallelen Nutzung des Chrome-Browsers zu Gute, im 720p-Modus ist das Scrollen während des Musikhörens einfach etwas flüssiger. Die Schrift wird ebenfalls etwas größer dargestellt und ist somit weiterhin scharf ablesbar. bei 1080p bleibt auch kleinere Schrift gestochen scharf. Bei der Benutzung des Mango Player hingegen, nehme ich keine nennenswerte Unterschiede wahr. Schaut man genau hin, dann sind die Konturen von Cover-Bildern unter 1080p etwas schärfer. Nichts, was ich beim Musikhören unbedingt benötige.
Der DX160 verfügt über die APK-App, mit welcher beispielsweise Spotify, Amazon Music aber auch Player-Apps wie der Hiby-Player installiert werden können. Das macht den DX160 noch flexibler, was die Anpassung an eigene Vorlieben angeht. Da ihm die Google-Dienste fehlen, werde Apps, die auf diese zurückgreifen wie Google-Music, nicht vollständig unterstützt.
Das Scannen und Sortieren einer 200GB Karte mit 90GB Muisk (6583 Dateien) dauert mit dem Mango Player knapp 2 Minuten und 30 Sekunden, mit der Hiby-Player-App wird das sogar in nur halber Zeit erledigt, ein sensationeller Wert.
Der Mango Player ist jedoch soweit integriert, dass es einen exklusiven Betriebsmodus für diesen gibt, bei dem alle parallel laufenden Dienste und Apps quasi eingefroren werden, um maximale Performance für den ungestörten Musikgenuss bereit zu stellen. Selbst im normalen Android-Betrieb scheinen die Ressourcen stets ausbalanciert zu sein, so dass es nicht zu Einschränkungen bei der Musikwiedergabe kommt, selbst wenn Chrome zum Surfen genutzt wird und andere Apps im Hintergrund laufen. Benutze ich die Hiby-App und starte parallel andere Apps, ist es schon zum Stocken bei der Wiedergabe gekommen.
Wer nur Musik hört und nichts nebenbei mit dem DX160 macht, wird dieses Problem nicht feststellen. Wer jedoch stets die beste Performance möchte, wird sicherlich auf den Mango-Player zurück greifen. Der Mango-Player hält sich schon seit Jahren und wurde immer weiter verbessert. Er ist mittlerweile absolut benutzerfreundlich und selbsterklärend.
Beim Testen mit viel Ausprobieren, Apps-Installieren, Löschen und Surfen hat der Akku mit der Musikwiedergabe gut 9 Stunden durchgehalten.
Der Wert hat sich beim reinen Musikhören noch einmal deutlich auf gut 11 Stunden gesteigert, obwohl ich fast immer mit dem Dan Clark Audio AEON Flow 2 gehört habe, der der integrierten Endstufe einiges abverlangt. So ist bereits im Low-Gain für „normales“ Hörvergnügen 70% Leistung notwendig. Im High-Gain und 100% wird der Kopfhörer jedoch auch ohrenbetäubend laut angetrieben. Das hatte ich nach den Angaben der technischen Daten in der Form so nicht erwartet. Hut ab!
Ein kleines Leider gibt es dennoch. Es ist mir passiert, dass ich den DX160 beim Weglegen versehentlich wieder eingeschaltet habe – was recht schnell passiert. Als ich ihn dann ein paar Tage später nutzen wollte, war der Akku leer. Es sollte also unbedingt darauf geachtet werden, dass der DX160 nach der Benutzung wirklich ausgeschaltet weggelegt wird, denn aktuell ist eine Funktion zum automatischen Ausschalten nach einer bestimmten Zeit der Inaktivität nicht integriert. Im Ruhemodus verbraucht er zwar nicht sehr viel Energie, doch nach spätestens einer Wochen ist der Akku dennoch komplett leer.
Insgesamt lässt sich der DX160 sehr schön flüssig bedienen, was zum einen dem angepassten Android 8.1.0 (Firmware 1.04.150) zu verdanken ist und zum anderen durch die gut angeordneten Tasten rechts und den Ein-/Ausschalter oben unterstützt wird. Das digitale Lautstärke-Rad funktioniert mit der Daumen-Bedienung sehr gut, die 100 Lautstärkestufen lassen sich sowohl fein dosiert wie auch recht zügig durch schnelleres Drehen einstellen. Wer auf sicher gehen möchte, kann auch die maximale Lautstärke begrenzen. Das ist absolut sinnvoll, wenn vorwiegend InEars benutzt werden und prinzipiell nur ein Bruchteil der Leistung des DX160 genutzt wird.
Zusammenfassend habe ich in Bezug auf die Bedienung nichts auszusetzen. Performance und Benutzerfreundlichkeit gehen beim DX160 Hand in Hand. Nur das Thema automatische Abschaltung sollte noch überdacht werden.
5. Klangreproduktion
Warum ich den Punkt „Klangreproduktion“ überhaupt noch bei DAPs bediene, ist einfach der, dass ich im Falle eines Fails das entsprechend adressieren kann. Der DX160 hingegen spielt ohne in den Klang eingreifende Maßnahmen absolut hervorragend. Mittlerweile gibt es von den namenhaften Hersteller keinen DAP mehr, der nicht zufriedenstellend den Klang verstärkt. Idealer Weise soll der ursprüngliche Klang nicht verändert werden und doch gibt es Nuancen eher im Bereich der Wahrnehmung wenn es um eine gewisse Luftigkeit, Spritzigkeit, Wärme oder Kühle geht. Allerdings sind die Unterschiede, welche durch Kopfhörer entstehen um ein Vielfaches höher. Ich habe zwischen M15, Hiby R6 und dem DX160 mit dem AEON FLow 2 Open hin und her verglichen und würde die Unterschiede als minimalst benennen. Der Hiby R6 klingt einen Hauch wärmer, DX160 und M15 ähneln sich sogar, wobei der M15 aber mit dem kräftigeren Verstärker „gefühlt“ etwas mehr Dynamik erzeugt.
Die von mir wahrgenommenen Änderungen sind etwa in der Größenordnung, wie sie durch die Verwendung unterschiedlicher digitaler Filter entstehen. Das nur als Qualifizierung, um welche Größenordnung es hier geht.
Darüber hinaus gibt es am DX160 die Möglichkeit neben dem normalen 10-Band-Equalizer einen Parametrischen_Equalizer mit 5 frei festlegbare Filter zu nutzen. Wer sich also Zeit nimmt, um seine Kopfhörer auf diese Weise zu entzerren, der bekommt schon mit dem DX160 ein mächtiges Werkzeug um sich eine nahezu perfekte Klangkette zu erstellen.
Hinzu kommt, dass der DX160 natürlich auch als USB-DAC genutzt werden genauso wie als verlustfreier BT-Empfänger. Mit meinem Xiaomi Mi 9T Pro Smartphone verbindet sich der DX160 via AAC, aptX oder LDAC. Was will man mehr?
Was mir allerdings negativ aufgefallen ist, ist der Umstand, dass ich den DX160 als digitalen Zuspieler für mein aktuell genutztes Stax-Setup – Test folgt – via USB nutzen wollte. Das ist im Prinzip auch kein Problem, doch der SRM-D50 und der DX160 verstehen sich offensichtlich nicht wirklich gut, denn der Klang ist mit einer Art „Knacksen“ durchsetzt. Via SPDIF ist das nicht der Fall. Auch wenn dieses Setup nicht alltäglich ist, ist es dennoch sehr schade. Mit dem Fiio M15 oder dem bereits deutlich älteren Hiby R6 funktioniert das hingegen einwandfrei. Selbst mit dem Fiio M6 funktioniert die Klangkette diesbezüglich einwandfrei.
6. Fazit & Bewertung
Mit dem DX160 liefert iBasso den für mich besten DAP bisher ab. Mit einem absolut attraktivem Preis von nur 399€ macht der DX160 fast alles richtig. Hinsichtlich Leistung schafft er es meinen hungrigsten Kopfhörer dynamisch und sehr laut anzutreiben. Klanglich bietet er einen parametrischen Equalizer, wie es sonst nur beim ADI-2 DAC zu finden ist, das ist absolut beachtlich. Defintiv ohne Makel ist das Design, die Haptik und Benutzerfreundlichkeit ebenso wie seine Qualität als Langläufer.
Mit dem DX160 ist euch, iBasso, da ein ganz großer Wurf im Bereich der Mittelklasse gelungen. Aktuell sehe ich da keinen anderen DAP, der ein solches Gesamtpaket zu dem Preis bietet.
Ein absolut zu empfehlendes Miniklangwunder!
Bewertung
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