Mit dem HE-9R und dem HE-R10D sind gleich beide Kopfhörer aus dem offiziellen Produktportfolio von Hifiman bei mir zu Besuch, die „anders“ sind als alle anderen Kopfhörer von Hifiman. Es handelt sich um geschlossene Dynamiker. Bisher hatte ich Hifiman stets mit offenen Kopfhörern mit magnetostatischen Treibern in Verbindung gebracht. Kopfhörer von Hifiman mit dynamischen Treibern kenne ich bisher nur als preiswerte Drop-Modelle. Umso interessanter ist es, mir diese beiden Kopfhörer einmal genau anzuhören…
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Beide Hifiman-Kopfhörer wurden mir leihweise von Hifi-im-Hinterhof, dem Experten rund um Bild und Ton aus Berlin-Kreuzberg, zur Verfügung gestellt. Besten Dank!
Vorwort
Ich habe es anklingen lasse, dass Hifiman für mich Synonym für offene Kopfhörer mit magnetostatischen Treibern ist. Regelmäßig übertrifft sich Hifiman mit immer neuen Produkten in allen Preiskategorien selbst. Meine Erwartungen sind nicht weniger als hochgesteckt.
Ich bin gespannt, ob diese beiden Kopfhörer nur einen Versuch in dieser Produktlinie darstellen oder ob in Zukunft noch mehr in diese Richtung zu erwarten ist. Bis dahin allerdings ist es spannend, wie Hifiman die Kopfhörer HE-R9 und HE-R10D jeweils abgestimmt hat und diese beiden auf dem Markt ankommen werden.
Soviel jetzt schon vorweg… ich hatte eine spannende Zeit mit den beiden Kopfhörern. 😉
Da beide zeitgleich bei mir waren, habe ich mich entschlossen, meine Erfahrungen in einem Kombi-Artikel zusammen zu fassen.
Verpackung & Zubehör
Der Hifiman HE-R9 (699,-€ UVP) kommt in einer einfachen Verpackung ala Hifiman Edition XS oder Hifiman Sundara an und bringt neben den obligatorischen Dokumenten ein etwa 1,6m langes Stereo-Kabel mit 3,5mm Klinke-Stecker & Adapter auf 6,35mm mit.
Der teurere Hifiman HE-R10D (1.349,-€ UVP) wird hingegen in einer edlen Klappbox geliefert. Zum Lieferumfang meines Testgerätes gehören neben der Produktdokumentation noch zwei Kabel, ein 6,35mm-Klinke Stereo-Kabel und ein XLR-Kabel, beide etwa 2,5m lang, sowie das aktuelle Bluemini R2R Modul. Laut Handbuch befindet sich im normalen Lieferumfang noch ein drittes Kabel mit 3,5mm-Stereo-Klinke-Stecker.
Das Bluetooth-Modul wird unter anderem auch beim Hifiman Deva Pro mitgeliefert und lässt sich praktischer Weise sowohl am HE-R10D als auch am HE-R9 anschliessen. Somit können sich auch diese beiden Kopfhörer quasi in geschlossene BT-Kopfhörer verwandeln lassen.
Design, Verarbeitung & Handhabung
Das Design der ausladenden, geschlossenen Cups polarisiert und insbesondere in Kombination mit dem neuen Kopfband nenne ich es liebevoll „Leia-Design“. 😉
Die Verarbeitung beider Kopfhörer ist einwandfrei. Bestehen die Cups des HE-R9 aus in Hochglanz lackiertem Kunststoff, kommen beim HE-R10D Holzschalen zum Einsatz. Sonst gleichen sich beide Kopfhörer wie Zwillinge.
Zum Kopfband habe ich mich bereits umfangreich im Test des Hifiman Edition XS geäußert und möchte für Details dorthin verweisen. Unterm Strich ist das Kopfband für mich unproblematisch und besitzt einen guten Tragekomfort.
Interessant ist jedoch, dass mit den runden Cups die Geometrie des Kopfhörers insgesamt sich deutlich von der des Edition XS unterscheidet. So sind auch der HE-R9 und der HE-R10D problemlos für Menschen mit recht kleinen Köpfen nutzbar. Ich muss jedenfalls auf jeder Seite etwa vier Stufen ausziehen, damit meine Ohren ordentlich umschlossen werden.
Das Kabel
Sowohl beim HE-R9 als auch beim HE-R10D liefert Hifiman durchaus nutzbare Kabel. Sie sind flexibel, leicht und fallen stets angenehm, ohne sich aufzudröseln. Allerdings ist die Körperschallübertragung bei Berührungen am Kabel deutlich vorhanden. Das ist beim Hören jedoch nicht wirklich störend, solange nicht ständig das Kabel berührt wird.
Technik
Nicht nur in Sachen Design und Konstruktion ähneln sich beide Kopfhörer, sondern auch die technischen Daten sind sehr ähnlich. So wird für beide Kopfhörer ein Frequenzgang von 15-35.000 Hz angegeben. Die dynamischen Treiber weisen jeweils eine Impedanz von 32Ω auf. Mit 103dB Schalldruckpegel liegt der HE-R10D um 3dB höher als der HE-R9. Hingegen ist dieser mit 328g ein wenig leichter als der HE-R10D mit 337g. Beide Kopfhörer gehören damit zu den als sehr leicht einzustufenden Vertretern im Bereich der geschlossenen OverEar-Kopfhörer.
Hinweis zum symmetrischen Betrieb
Eine Besonderheit möchte ich jedoch noch ansprechen, die direkt mit der Nutzbarkeit des R2R-Bluemini-Modul zu tun hat. So sind auch bei diesen Kopfhörern wie schon beim Deva Pro je Cup eine 3,5mm Buchse vorhanden. Auf der Seite für das BT-Modul befindet sich eine 4-polige Buchse, welche das symmetrische Signal abgreift und via Kabel zum anderen Treiber „echt symmetrisch“ weiterleitet. Was passiert nun, wenn in diesen TRRS-Eingang ein nur drei- oder zweipoliger Stecker gesteckt wird?
Unweigerlich werden dann zwei bzw. drei Kontakte der TRRS-Buchse miteinander verbunden. Wer also ein Stereo- oder Balanced-Kabel mit Mono-Klinke-Stecker einsteckt, wird feststellen, dass der rechte Treiber stumm bleiben wird. Das liegt daran, dass die Kontakte für L-, R- (Audi-Masse bei Stereo) und R+ miteinander verbunden werden. Gut dabei ist, dass der Nutzer sofort hört, dass mit dem Kabel die Kopfhörer nicht nutzbar sind. Das Kabel wird dann nicht weiter benutzt und ganz wichtig, auch die Endstufe des Zuspielers wird nicht unnötig belastet.
Bei Stereo-Klinke-Stecker werden die Kontakte L- & R- miteinander verbunden und das bedeutet, auf beiden Treibern wird etwas zu hören sein. Allerdings werden der linke und rechte Ausgang der symmetrischen Endstufe eines Zuspielers miteinander verbunden, was grundsätzlich nicht geschehen sollte. Im schlimmsten Fall kann das einen Defekt am Zuspieler verursachen, im einfachsten Fall geht das „nur“ zu Lasten des Klanges. Dem geneigten Hörer würde der veränderte Klang erst auffallen, würde er zum Stereo-Kabel wechseln.
Nun wird im Handbuch vom HE-R10D sogar darauf hingewiesen, dass auch ein XLR-Kabel mitgeliefert wird. Das allerdings erklärt sich mir tatsächlich nicht, denn auch im teureren HE-R10D ist auf der rechten Seite keine „Schaltbuchse“ eingebaut, die beim Einstecken eines Steckers die interne Verdrahtung außer Betrieb nehmen würde. Nach dem Einstecken des Kabels lässt sich genau das zuvor Beschriebene mit einer einfachen ohmschen Messung zeigen. Die Pins für L- und R- sind am XLR-Stecker miteinander verbunden (Widerstand von nur knapp 2Ω), was bei symmetrischem Betrieb nicht sein darf. Ich habe den Kopfhörer an einem preiswerten Kopfhörerverstärker mit symmetrischen Ausgang testweise betrieben. Beide Treiber emittieren Schall, allerdings hört sich der Klang weniger voll, nahezu „dünn“ und auch irgendwie „falsch“ an. Der HE-R10D muss sich aber opulent und kraftvoll anhören.
Das symmetrische Kabel zum Lieferumfang zu legen ohne den Kopfhörer entsprechend technisch auszustatten, kann ich einfach nicht nachvollziehen. Schade Hifiman.
Empfehlung zur Kabelnutzung
Die Hifiman HE-R9 und HE-R10D haben so schon einen sehr hohen Wirkungsgrad und benötigen grundsätzlich keinen symmetrischen Betrieb, wenn es um die Leistung geht. Zudem gibt der symmetrische Betrieb klanglich bei diesen beiden Kopfhörern keine Vorteile, die signifikant und erstrebenswert wären.
Das beim HE-R10D mitgelieferte XLR-Kabel macht sich auf jeden Fall gut für andere Kopfhörer, bei denen beide Seiten strickt voneinander getrennt sind und einen nativen, symmetrischen Betrieb ermöglichen wie der Hifiman Ananda, Arya oder Edition XS. Entweder das Kabel mit solchen Kopfhörern nutzen oder ganz einfach zweite Hand verkaufen. Auf keinen Fall mit den Kopfhörern Deva Pro, HE-R9 und HE-R10D nutzen. Da ich den HE-R10P bisher nicht in den Händen hatte, kann ich zu dem nichts sagen. Es liegt jedoch nahe, dass das auch für ihn gilt, insofern er hinsichtlich der Buchsen identisch konstruiert ist.
Spielpartner & Spielfreude
Wie schon angedeutet gibt es weder für den HE-R9 noch dem HE-R10D die Notwendigkeit besonders potente Verstärker einzusetzen. Auch aufgrund ihrer Abstimmung hält sich deren Skalierungsfähigkeit mit besseren Zuspielern in recht engen Grenzen. Das macht es mit beiden Kopfhörern einfach, sich für eine Abhörkette zu entscheiden. Im Zweifel wird einfach beim HE-R10D das mitgelieferte Bluemini Modul gwnutzt, auf das ich allerdings nicht weiter eingehen werde. Es erfüllt seinen Zweck genauso wie alle anderen Zuspieler. Ob nun die Zuspielung über Kabel erfolgt oder diesem BT-Modul, ich höre keine qualitativen Unterschiede weder mit dem HE-R9 noch dem HE-R10D.
Als Zuspieler habe ich den SPL Phonitor XE, den iBasso DX240, ifi audio Gryphon sowie den Kabel-DAC Questyle M15 genutzt. Dank der Phonitor Matrix ist der SPL immer erste Wahl, dafür aber auch stationär. Da ich klanglich der M15 auf einem Level mit den anderen Zuspielern liegt, habe ich meine Klangeinschätzung konsequent mit ihm durchgeführt. Schon mit diesem kleinen Kraftzwerg werden selbst auf Low-Gain und unbalanced die Kopfhörer zu unguten Lautstärken gebracht. 😎
Hinweis:
An dieser Stelle der Hinweis zur Gefahr, sich beim Aussetzen zu hoher Lautstärke das Gehör nachhaltig schädigen zu können. Das gilt besonders für die Benutzung von Kopfhörern im Allgemeinen.
Externe Playlisten – Qobuz & Spotify
Ich habe in einigen Playlists Musik zusammengestellt, mit welchen sich Eigenschaften von Kopfhörern besonders gut heraushören lassen. Am besten Du hörst Dich selbst durch meine Playlisten durch.
Mit den folgenden Links gelangst du direkt zu den Anbietern. Es handelt sich um keine Affiliate-Links. Hast du bei den Streaming-Diensten kein angemeldetes Konto, kannst du jeweils knapp 30 Sekunden in die Songs reinhören. Eine Verpflichtung zu Anmeldung besteht dafür natürlich nicht.
Der folgende Link führt Dich zur Miniklangwunder-Spotify-Playliste und mit Klick auf die unten aufgeführten Banner gelangst du zu den Miniklangwunder-Qobuz-Playlisten. Diese werden sogar von Qobuz direkt unterstützt. Qobuz hat sie unter der Rubrik „Events & Medien“ veröffentlicht. 🙂
Wer also maximal audiophiles Streaming nutzen möchte, klickt sich einfach zur Qobuz-Playliste von Miniklangwunder.
Klang
Ich nehme es direkt vorweg. Beide Kopfhörer sind absolute Basswummen im besten Sinn!
Wir haben es hier mit sehr gut auflösenden Vertretern dieser Gattung zu tun. So klingt das, was ich höre, niemals verwaschen. Der Unterschied Hifiman zu beliebigen Brain-Shakern preiswerter Hersteller ist schon nach wenigen Minuten klar.
Ich liebe fette Bässe, doch wenn sie unpräzise sind, womöglich noch von Verzerrungen leben, dann stellt sich bei mir schon eine Art Angestrengtheit ein, die wenig später häufig auch in Kopfschmerzen mündet. Das ist weder beim HE-R9 noch beim HE-R10D der Fall.
Trotzdem ist leicht an den Messungen zu sehen, wo mit diesen Kopfhörern die Reise hingeht.
Klassik würde ich mit beiden nicht hören, allerdings machen sie unheimlich Spaß mit Classic Rock, Electronic, Chillout, Minimal und was sonst in diese Richtung geht.
Messungen
Bass
Es ist sofort zu sehen, dass im Bass bis 300Hz stets mehr abgeliefert wird, beim HE-R9 sogar durchweg 3dB, als es die Harman-Kurve als Referenz vorsieht. Und Harman trägt im Bass als Referenz für viele audiophile Musikgenießer schon zu viel des Guten auf. Das will also etwas bedeuten.
Beide Kopfhörer liefern fette Bässe erster Güte. Der HE-R9 (rote Messkurve) spielt dabei konstant im Bassbereich kräftiger auf als der HE-R10D, was ihn fetter und trotzdem weicher und auch etwas „dunkler“ klingen lässt. Der HE-R10D spielt im direkten Vergleich schon fast „schlank“. Da er um 70Hz einen deutlichen Hochpunkt hat und steiler abfällt, bietet er zudem einen gewissen punktuellen Punch.
Im Jazz ist mir das allerdings bei beiden Kopfhörern für meine bevorzugte Abhörlautstärke zu viel. Dennoch genieße ich auch dieses Genre mit dem HE-R9 auf sehr geringer Lautstärke, denn da gleicht seine Basspräsenz die Defizite der Ohren in Bezug auf die Wahrnehmung von Bass bei geringen Lautstärken aus. Sonst gefällt mir mit ihm alles rund um elektronische Musik während der HE-R10D auch mit Pop und Mainstream aufgrund seiner geringfügig „schlankeren“ Abstimmung Spaß macht.
Mitten
Bei Metal kommt mir die Zurückhaltung im Bereich der Mitten bei beiden zu Gute. Es gibt Songs, bei denen es instrumental und gesangstechnisch (für mich) gewöhnlich überladen klingt. Das halte ich mit beiden Kopfhörern hingegen sehr gut aus. Mit einem im Vergleich eher mittenbetonten Focal Celestee hatte ich da kräftig zu kämpfen. Gerade auch durch die zurückgenommenen Mitten neigen beide Hifiman Kopfhörer zum Verfärben von Stimmen und bisweilen kommt es mir insbesondere mit dem HE-R9 vor, als würde durch einen Vorhang gesungen werden. Bei elektronischer Musik, bei instrumentalen Stücken oder wo Gesang nur „Beiwerk“ ist, ist das eher zu vernachlässigen. Beide Kopfhörer liefern dann sehr gut ab.
Hochton
Hier ist im wahrsten Sinn die audiophile Achillesferse offensichtlich. Beide Kopfhörer eigen ordentlich Energie im Hochton und übersteigen auch in den oberen Bereichen die Harman-Referenz deutlich. Was die obersten Register angeht, erhalten die imposanten Bässe damit eine Art von Gleichgewicht und die Kopfhörer klingen ansprechend. Aufgrund des so entstehenden V-Shape werden jedoch Details im unteren Hochton maskiert. Dort wo noch Bässe nachhallen fällt es mir oft schwer leise Details zu hören, die mit ausgewogen abgestimmten Kopfhörern klar durchhörbar sind. Ungeachtet dessen geben beide Kopfhörer Details präzise wieder. Der HE-R10D geht dabei etwas feiner zu Werke und vermag es insgesamt mehr dieser Details hörbar abzubilden, da seine Abstimmung insgesamt dem etwas mehr entgegen kommt.
Räumlichkeit
Was die Dynamik angeht, spielen beide geschlossenen Dynamiker von Hifiman erfreulich offen. Im Vergleich sind ein Meze Liric oder DCA Stealth noch besser unterwegs, doch der HE-R9 und der HE-R10D heben sich ganz deutlich von anderen geschlossenen Vertretern ab.
Klangfazit
Technisch spielen beide Kopfhörer auf einem recht hohen Niveau. Nicht weniger hätte ich von Hifiman erwartet. Doch diese ersten geschlossenen Dynamiker des klassischen Produktportfolios bedienen auf gar keinen Fall eine klassische Abstimmung, sondern bedienen zu 100% die Fun-Sparte. Daran musste ich mich gewöhnen, ist aber grundsätzlich nicht verkehrt. Wenn man weiß, dass es sich hier nicht um Allrounder handelt, dann machen die Kopfhörer unheimlich Spaß und zeigen, was abseits einer allgemeinverträglichen Abstimmung geht.
Fazit & Bewertung
Hifiman bringt mit beiden Kopfhörern absolute Klangboliden auf den Markt, die die Herzen von so manchem Basshead schneller schlagen lassen dürfte. Trotz dieser doch speziellen Abstimmung zeigt Hifiman, was Klangqualität bedeutet. Denn trotz der bassbetonten und kräftigen Spielart überraschen beide Kopfhörer mit einer für geschlossene Kopfhörer untypischen und weitläufigen räumlichen Abbildung.
Der Unterschied beider Kopfhörer macht für mich aus, dass ich den HE-R10D auch lauter noch angenehm hören kann und er mit zunehmender Lautstärke besser umgeht. Gefühlt ist da einfach etwas mehr Dynamik drin. Beim HE-R9 ist für mich bei „Zimmerlautstärke“ das Ende der Lautstärke-Fahnenstange erreicht. Sein Vorteil dabei ist jedoch, dass er auch sehr leise gespielt sehr imposant klingt. Der HE-R9 ist für mich eher der Kopfhörer zum leisen und entspannten Hören mit dem Spaß-Faktor, für den es sonst bei anderen Kopfhörern immer etwas mehr Lautstärke braucht. Wer diesen Spaß-Faktor aber auch immer mit Disco-Lautstärke verbindet, der greift zum HE-R10D und darf sich zudem noch über etwas klarerer Stimmen und präzisere Höhen freuen.
Was ich absolut nicht nachvollziehen kann ist das Thema symmetrische Kabel. Hier noch einmal der Hinweis, besser bei einfachen Stereo-Kabeln bleiben, um einfach auf Nummer sicher zu gehen.
Am Ende bleibt die Frage, gibt es eine Empfehlung?
Ja und zwar für alle, die bewußt keine Abstimmung erwarten, die sich nach Harman richtet. Und das ja gilt für alle, die bereit sind, nicht jede Musik mit den beiden geschlossenen Dynamikern hören zu wollen.
Für wen diese Rahmenbedingungen in Ordnung sind, wird mit beiden Kopfhörern eine Menge Spaß haben können.
Wer leises Hören mit kräftigem Klang bevorzugt, darf gern direkt zum preiswerteren HE-R9 greifen. Wer mehr Kontur, Klarheit und Präzision sucht, greift zum HE-R10D.
Bewertung
Für das, wofür beide Kopfhörer stehen, habe ich mich entschieden, die Bewertungskriterien anzupassen.
Zudem setze ich beide nicht in ein Ranking zueinander, denn je nach Vorliebe liefern beide großartig ab. Einzig der Preis ist zu beachten, der würde sich beim HE-R10D unterm Strich mit -2% auswirken.
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100%
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100%
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90%
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90%
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95%
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95%
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75%
Aufgrund der im audiophilen Kopfhörerbereich völlig untypischen Signaturen habe ich das sonst benutzte Detail-Bewertungssystem hier nicht angewendet.
Gemessen an Kopfhörern wie einem Sennheiser HD800s oder dem Hifiman Edition XS fallen der Hifiman HE-R9 und der HE-R10D nicht schlechter aus, doch der audiophile Mainstream tickt anders und die „normale“ Bewertung würde gemäß dieser Referenzen zu Abzügen führen müssen, die ich allerdings als nicht gerechtfertigt sehen würde. Diese beiden Hifiman Kopfhörer spielen auf einem anderen Spielfeld und da sind sie sehr gut unterwegs!