Hiby hat mit dem RS8 Titan für audiophile Verfechter möglichst analoger DAC-Schaltungen einen R2R-DAP erster Güte auf den Markt gebracht. Mit seinem Titan-Gehäuse nimmt er nun die Position als Flaggschiff ein. Wie sich der DAP im edlen Design für mich im Alltag schlägt, das habe ich mir genauer angesehen. Ich darf vorweg nehmen, es bleibt nicht nur bei einer erfreuliche Überraschung…
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Der Hiby RS8 Titan wurde mir leihweise von AudioDOMAIN zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!
Vorwort
Im audiophilen Bereich der DAPs bieten mehr und mehr namenhafte Hersteller Flaggschiff-DAPs über der 3k€ Grenze an. So nun auch Hiby mit dem RS8 Titan. Doch natürlich ist auch Hiby klar, dass mehr zu einem High-End-DAP gehört als nur ein hoher Preis.
Als mich Carsten Hicking von AudioNEXT fragte, ob ich mir den Hiby RS8 Titan einmal unverbindlich ansehen und anhören möchte, war ich sofort sehr neugierig, denn Hiby setzt als DAC auf ein reines R2R-Netzwerk statt auf sonstige auf dem Markt etablierte High-End-DACs.
Derzeit wird der Hiby RS8 Titan für 3.949,-€ gehandelt, was auf jeden Fall eine ordentliche Investition darstellt. Und so habe ich den DAP kritisch unter die Lupe genommen, denn ich erwarte, dass hier alles rundherum stimmig sein muss. Was mir gefällt und wo ich noch Potential sehe, dass erfährst du in diesem Bericht.
Als kleines Schmankerl hat mir Carsten noch die ebenfalls neue Dockingstation CR08 ein paar Tage später zukommen lassen. Auch wenn ich als Hifi-Anlage bereits eine All-in-One-Lösung mit Netzwerkstreaming besitze, dürfte sie für Besitzer „klassischer“ Hifi-Systeme sehr interessant sein. Ich benutze die Dockingstation an meinem Kophörerverstärker Cayin HA-3A sowie an meinem Cambridge Audio EVO150 (testweise) und bin recht angetan.
Verpackung & Zubehör
Was die Verpackung angeht, ist das Auspacken selbst schon ein Erlebnis. Der komplett in Silber gehaltene Karton ist allerdings gegenüber mechanischen Einflüssen sehr anfällig, er kam bereits mit einigen Schrammen auf der Oberfläche an. Diese fallen bei der matt spiegelnden Oberfläche natürlich sofort auf. Trotzdem auf den ersten Blick schon sehr edel und vielversprechend.
Ist der Deckel abgezogen, fällt der Blick auf ein edles Tuch, ein Stoffbeutel. In ihm ist die Schatulle des RS8 Titan enthalten. Nach Dem Öffnen des Deckels zeigt sich der Hiby RS8 Titan nebst einer Metallplakette und ein Umschlag mit Dokumente. In der zweiten Ebene findet sich dann wie üblich das Zubehör. Neben dem grün/türkis farbigen Case sind noch ein USB-C/Cinch-Kabel, sowie ein USB-C-Kabel zu finden.
Die lederne Oberfläche enthält als Muster Prägungen mit Hiby Music und Rauten, sehr schön anzusehen. Als weiterer Eye-Catcher ist ein schmales, horizontal verlaufendes und mit sechs Nieten geschmücktes Band aufgesetzt, in dessen Mitte eine goldene Plakette mit Hiby-Gravur präsentiert wird. Das versprüht eine gewisse königliche Anmut. Auch wenn ich diese große Box nicht nutzen würde, ist es richtig, dass ein High-End-DAP in diesem Preisbereich genauso geliefert werden muss. Wer den Platz hat, kann den DAP, wird er nicht genutzt, stets edel und ein wenig extravagant verstauen.
Ein kleiner Nachteil ist, dass mit der Schutzhülle der RS8 Titan natürlich nicht in die ausgeschnittene Form passt. Das wäre noch der Knüller gewesen, wenn Hiby einen weitern Layer extra spendiert hätte, um den nach oben zu bringen und die Box so nuzbar für die Aufbewahrung mit angebrachtem Case gemacht hätte. Ob die Box nun 3cm höher wäre oder nicht, das spielt eigentlich auch keine Rolle mehr. 😉
Technische Daten
Specifications
Model | HiBy RS8 |
---|---|
Operating system | Android 12 |
SoC model | Snapdragon 665 |
DAC | 2nd gen Darwin architecture |
WiFi | 2.4GHz and 5GHz dual-band |
Bluetooth | Bluetooth 5.0 |
USB | USB 3.1 |
Display size | 5.5 inches |
no. of colours | 16.8 million |
LCD technology | IPS |
Resolution | 1920*1080 |
Pixel density | 400 ppi |
RAM | 8GB |
ROM | 256GB |
Removable Micro SD card | Up to 2TB |
Chassis color | Silver |
Chassis composition | Pure titanium |
Dimensions | 143*82*22 mm |
Unit weight | 584g |
Power input | 12V⎓1.8A or 5V⎓0.5A |
Battery size | 12000mAh/3.8V |
Charge time | <5h(0%-100%) |
Firmware updates | Over-the-air online updates |
Font size | Changeable |
APP Third party apps | Fully supported |
Audio specifications
3.5mm PO(AB) | 3.5mm PO(A) | 4.4mm PO(AB) | 4.4mm PO(A) | 3.5mm LO | 4.4mm LO | |
---|---|---|---|---|---|---|
Maximum output voltage (Vrms) | 3Vrms | 3Vrms | 5Vrms | 5Vrms | 2Vrms | 4Vrms |
Maximum output power (mW) | 280mW | 280mW | 780mW | 780mW | / | / |
Output power (THD<1%) | 280mW | 280mW | 780mW | 780mW | / | / |
Nominal THD (%) | 0.003 | 0.003 | 0.003 | 0.003 | 0.003 | 0.003 |
Noise floor (uV) | 5uV | 5uV | 8uV | 8uV | 3uV | 6uV |
SNR (dB) | 114dB | 114dB | 115dB | 115dB | 116dB | 115dB |
Dynamic range (dB) | 106dB | 106dB | 106dB | 106dB | / | / |
Channel separation (dB) | 75dB | 75dB | 93dB | 93dB | 101dB | 104dB |
Frequency response (-3dB) | 20Hz-90KHz |
Die hier aufgelisteten Parameter zum Hiby RS8 Titan wurden bei Erstellung des Berichtes von der Hersteller-Seite übernommen. Aktuelle Daten sind auf der Produktseite von Hiby zu finden.
Design & Verarbeitung
Das Gehäuse des Hiby RS8 Titan besteht natürlich – wie der Name schon verrät – aus Titan. Der Rahmen wurde in einem Stück gefertigt und verläuft längsseitig zur Seitenmitte gleichmäßig angewinkelt. Das sieht einerseits sehr edel aus, dient aber auch einer besseren Griffigkeit. In den Rahmen wurde auf der Vorderseite das Display eingelassen und verklebt. Die Rückseite wurde mit einem Deckel mit einem ansprechendem Muster mittels Schrauben verschlossen. Alles fügt sich absolut passgenau zusammen.
Auch die Buchsen auf der Unterseite sowie das Lautstärkerad auf der Oberseite sind absolut perfekt in das Gehäuse eingefügt. Das gilt auch für die Tasten auf der Seite. Sie haben zudem einen sehr feinen und definierten Druckpunkt. Sowohl die Tasten als auch das Lautstärkerad sind frei von jeglichem Spiel. Der Widerstand beim Einstellen der Lautstärke wurde von Hiby perfekt umgesetzt. Genauso wie bei stationären, ausgewachsenen Verstärkern verhält es sich hier ebenfalls so, als drehe man den Löffel im Honig. Sehr angenehm.
Wenn ich etwas zu bemängeln habe, dann ist das zum einen die Anfälligkeit des Lautstärkereglers gegenüber Staub und Schmutz, der sich in den geschwungenen Längsrillen absetzen kann, und zum anderen die leider ab Werk aufgebrachte Schutzfolie, welche stellenweise Luftfeldern an den Kanten aufweist. Da hilft kein Nachrücken, sondern nur der Austausch der Folie. Glücklicherweise befindet sich noch eine Folie im Lieferumfang. Allerdings würde ich eher versuchen eine passende 9H-Folie mit den passenden Abmessungen eines Drittherstellers zu besorgen.
Dafür entschädigt das mitgelieferte Case voll und ganz. Die Farbe Türkis-Grün ist jedenfalls derzeit bei den High-End-Geräten in. Im Falle des Hiby RS8 Titan schmiegt sich das Case passgenau an die geometrischen Formen des DAP an. Für die Tasten und Anschlüsse sowie für die Oberseite wurden Fester im Material belassen. Lediglich für den Tausch der MicroSD-Karte muss das Case abgezogen werden.
Handhabung & Features
Die Bedienung des DAPs hält keine Überraschungen bereit. Nach dem Einschalten fährt das Android-12-System hoch, welches optisch auf den DAP angepasst wurde. Die Stilisierung der Icons zum Farbschema, darunter enthalten Qobuz, Spotify und Tidal hingegen nicht angepasst Deezer, Amazon und Youtube Music, sind natürlich wie immer eine Sache des Geschmacks. Das Schema rund um Darwin II ist mit der verzierten Rückseite des RS8 Titan abgestimmt und wird konsequent umgesetzt, die Farben harmonieren zudem auch mit dem Case. Hiby hat hier eine klare Designsprache gefunden, die zu gefallen weiß.
Daten werden auf mein MacBook Pro mit knapp 65MB pro Sekunde konstant mittels Android-Transfer übertragen, genauso schnell geht es auch wieder in Richtung MicroSD-Karte. Das sin durchaus ordentliche Werte. Das Beschreiben von gut 350GB Daten-Mix auf die 400GB Karte von SanDisk hat etwa 100 Minuten gedauert. Für mich besteht mit dem RS8 Titan keine Notwendigkeit, die Daten außerhalb des DAPs mit der Karte zu synchronisieren. Das gefällt mir sehr gut.
Mit dem hochauflösende HD-Display, dem Snapdragon 665 und mit insgesamt 8GB RAM ist die Bedienung flüssig. Die Responsivität ist sehr gut, das Wechseln vom Smartphone zum DAP fällt beim RS8 Titan sehr leicht. Das Einlesen der Daten meiner MicroSD-Karte in die Hiby-Daenbank dauert gut 18 Minuten. Das ist schon ordentlich schnell. Da ich aber nur kaum Einfluss auf die Sortierung der Daten habe und immer wieder auch Sampler, also Musikzusammenstellungen, Schwierigkeiten machen, navigiere ich oft durch die von mir gepflegte Ordnerstruktur. Das geht superschnell.
Absolut genial ist der im System integrierten Klangoptimierer, genannt MSEB (MageSound 8-ball) dazu später mehr. Nur soviel, besser kann man den Klang nach seinen Vorlieben einfach nicht anpassen, auch wenn einem die Frequenzbänder und Hz-Zahlen nichts sagen.
Schnittstellen
Dass zum Aufladen und für den Betrieb als DAC eine USB-C-Schnittstelle vorhanden ist, gehört mittlerweile zum Standard. Doch in Sachen analoge Schnittstellen gibt es immer wieder unterschiedliche Ansätze. Hiby geht den Weg, jeweils einen 4.4mm und einen 3.5mm zur Verfügung zu stellen, einmal ausgeführt als LineOut mit festen Spannungswerten und einmal ausgeführt Kopfhörerausgänge mit flexibler Ausgangsleistung. Das hat Vorteile dahingehend, dass man sich für die Benutzung von Kopfhörer nur merken muss, dass diese auf der linken Seite unten einzustecken sind.
Die LineOut-Buchsen und auch die USB-Buchse machen umso mehr Sinn, als dass die ebenfalls neu von Hiby veröffentlichte Dockingstation CR08 darüber optimal angeschlossen werden kann. Somit ist der RS8 Titan nicht nur ein super DAP für den Betrieb mit Kopfhörern, sondern er kann sehr komfortable via Dockingstation an einer bestehenden Hifi-Anlage betrieben werden.
Dockingstation CR08
Die Dockingstation hat mich ein paar Tage später als der S8 Titan erreicht und ich war zunächst skeptisch und fragte mich, wer so etwas überhaupt benötigt. Sie ist schon ordentlich groß und benötigt ihren Platz. Dafür bietet sie aber eine Menge zusätzlicher Möglichkeiten. Der symmetrische Ausgang des RS8 Titan wird z.B. auf die XLR-Buchsen der Dockingstation gelegt, welche ich wiederum an meinen Kopfhörerverstärker Cayin HA-3A anschliessen kann. Zudem lassen sich die Signale vom RS8 Titan mittels der Dockingstation auch digital an Teilnehmer wie meinem Cambridge Audio Evo150 Streaming-Receiver weitergeben. Evo150 nimmt das Signal direkt über Toslink oder Cinch-SPDIF entgegen.
Das Beste allerdings ist, dass die Dockingstation nicht nur mit dem RS8 Titan zusammenarbeitet, sonder nahezu jeder DAP verbunden werden kann. Mit meinem Cayin N8ii funktioniert das absolut identisch, wobei ich da natürlich manuell den LineOut in der Konfiguration des DAP aktivieren muss. Das entfällt beim Konzept des Hiby RS8 Titan natürlich aufgrund der doppelt ausgeführten und fest belegten Ausgangsbuchsen.
Damit auch bei intensiven Betrieb die Wärme des aufgesetzten DAP abgeführt wird, befinden sich in der CR08 besonders effizienten Kühlflächen, welche zudem bei Bedarf durch aktive Lüfter unterstützt werden. Das bedeutet natürlich auch, dass die Dockingstation mit dem mitgelieferten Netzteil mit Strom versorgt werden muss, damit sie funktioniert. Auf der Rückseite befindet sich ein Ein-/Aus-Schalter. Benutzt man sie nicht, dann wird auch kein StandBy benötigt und kann so komplett abgeschaltet werden.
Zum Zeitpunkt dieses Berichts ist der konkrete Preis für die Dockingstation CR08 noch nicht bekannt. Ich schätze den Preis allerdings auf irgendwo um 350€ ein. Angesichts des Preises des RS08 Titan eine möglicherweise sinnvolle Ergänzung mit fairem Aufpreis.
Externe Playlisten – Qobuz & Spotify
Ich habe in einigen Playlists Musik zusammengestellt, mit welchen sich Eigenschaften von Kopfhörern besonders gut heraushören lassen. Am besten Du hörst Dich selbst durch meine Playlisten durch.
Mit den folgenden Links gelangst du direkt zu den Anbietern. Es handelt sich um keine Affiliate-Links. Hast du bei den Streaming-Diensten kein angemeldetes Konto, kannst du jeweils knapp 30 Sekunden in die Songs reinhören. Eine Verpflichtung zu Anmeldung besteht dafür natürlich nicht.
Der folgende Link führt Dich zur Miniklangwunder-Spotify-Playliste und mit Klick auf die unten aufgeführten Banner gelangst du zu den Miniklangwunder-Qobuz-Playlisten. Diese werden sogar von Qobuz direkt unterstützt. Qobuz hat sie unter der Rubrik „Events & Medien“ veröffentlicht. 🙂
Wer also maximal audiophiles Streaming nutzen möchte, klickt sich einfach zur Qobuz-Playliste von Miniklangwunder.
Wie klingt der Hiby RS8 Titan?
Spätestens seit ich den Cayin N8ii-Flaggschiff DAP besitze, habe ich dauerhaft die Möglichkeit, High-End-Geräte miteinander zu vergleichen. Ich darf vorweg nehmen, dass beide DAPs, der N8ii als meine persönliche Referenz und der Hiby RS8 Titan, auf einem Niveau spielen. Beide bringen technische Merkmale mit, die sie auszeichnen und besonders machen. Für mich war es umso spannender zu hören, wie sich diese unterschiedlichen Eigenschaften klanglich darstellen.
Die Vergleichskandidaten
Für mein Vergleichshören habe ich auf dem Cayin N8ii die Hiby-App installiert, wodurch klanglich keine Einbußen entstehen, dafür aber Unterschiede aufgrund verschiedener Apps ausgeschlossen werden können. Beide DAPs spielen mit Class AB bei mittlerem Gain und für beide die Default-Filter der Geräte. Die Lautstärken habe ich natürlich ebenfalls angeglichen, so dass hier nicht der Eindruck „lauter=besser“ entsteht.
In Dieser „Grundabstimmung“ fällt mir auf, dass sowohl mit dem Sennheiser IE600 als auch mit dem Meze 109 Pro der Hiby RS8 Titan eine Spur betonter im Bassbereich spielt. Er bringt etwas mehr Punch mit, den ich mit dem N8ii erst erhalte, wenn ich in der Lautstärke etwa drei Punkte lauter stelle. Allerdings werden dann natürlich auch Stimmen und Instrumente lauter. Ich möchte nicht urteilen, was besser ist, denn ohne diesen direkten Vergleich würde ich das so nicht bewerten. Beide spielen tatsächlich im Bereich der Referenz-Klasse. Dynamik, Kontrolle und die Klarheit sind bei bei beiden ähnlich, da passt kein Blatt zwischen.
Im Vergleich mit dem iBasso DX320, der mir als Referenz der oberen Mittelklasse dient, besteht doch ein deutlich hörbarer Unterschied, der insbesondere bei komplexen oder aber gleichermassen minimalistisch präsentierten Songs auffällt. Doch Obacht, der iBasso liegt mit 1.600€ bei rund einem Drittel der Investition, die für den Cayin N8ii oder nun dem Hiby S8 Titan fällig sind. Und für das, was der iBasso DX320 bietet, inklusive dessen wechselbaren AMP-Modulen, bietet der bereits großes Kino.
Betriebs-/Klangmodi
Wie bereits erwähnt, bringen beide DAPs unterschiedliche Merkmale mit. So bedient sich der Cayin N8ii hochwertiger Rohm-DAC-ICs und verfügt über gleich zwei Paar Korg-NuTube-Röhren, so dass der Nutzer zwischen Solid-State-Endstufe und Röhrenbetrieb wählen kann. Hiby setzt mit dem RS8 Titan auf die DarwinII-Technologie, welche auf ein R2R-Hochpräzisionsnetzwerk für die direkte Digital/Analog-Wandlung wahlweise mit oder ohne Oversampling zurückgreift.
Zudem bietet der RS8 Titan zehn verschiedene Low-Pass Antialiasing-Filter an, welche einen eher subtilen, doch nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf die Klangreproduktion haben.
Mit deutlich hörbarerer Einflussnahme auf den Klang hat mich Hiby jeher mit der hauseignen MSEB-Funktion beeindruckt. Schon in der App, die auf nahezu jedem Gerät mit Android-System installierbar ist, funktioniert dieser „Klangverbieger“ sehr gut. Beim RS8 Titan ist das MSEB, was für „Mage Sound 8-Ball“ steht, in das System direkt als Audio-Option integriert. So sind alle dort durchgeführten Einstellungen bei jeder beliebigen App wirksam. Egal ob von Qobuz, Tidal oder Spotify – um nur einige zu nennen – gestreamt wird, der Klang lässt sich so deutlich „intelligenter“ und vor allem stets unabhängig der spezifischen App-EQs anpassen. Allein das ist schon absolut großartig.
Da MSEB nicht nur ein einfacher, statischer n-Band-EQ ist, sonder die unterschiedlichen Bereicher parametrisch abgedeckt werden und auch je nach Beschreibung nicht nur in der Intensität sondern auch weiter und enger gefasst werden, ist dieses Feature umso wertvoller.
MageSound 8-ball (MSEB)
Ich habe etwas gestöbert und Folgendes im Forum von audiosciensreview.com gefunden, leider ohne bestätigte Ursprungsquelle. Allerdings, so wie ich MSEB in der Funktionsweise erlebe, für mich aber durchaus plausibel:
1 — Overall Temperature is a tilt of the whole line towards treble (cool) or bass (warm)
2 — Bass extension 70Hz and below
3 — Bass texture 100Hz (medium)
4 — Note thickness 200Hz (wide)
5 — Vocals 650Hz (very wide)
6 — Female overtones 3kHz (tight)
7 — Sibilance LF 5.8kHz (medium)
8 — Sibilance HF 9.2kHz (medium)
9 — Impulse response 7.5kHz (very wide)
10 – Air 10kHz sloped all the way to 20kHz
So lassen sich mit dem MSEB individuelle Klangsettings für jeden Kopfhörer einstellen und als Preset abspeichern. Was also die tonale Abstimmung des RS8 Titan angeht, möchte ich hier nichts zu sagen, denn die Grundabstimmung ab Werk sehe ich lediglich als sehr gute Basis an. Klangtechnisch spielt der RS8 Titan ganz oben mit und wer etwas Zeit investiert, kann ihn ganz nach den eigenen Vorlieben bis ins kleinste Detail auf Systemebene abstimmen. Das würde ich mir für jeden DAP wünschen, besonders auch für meinen Cayin N8ii. 😉
Fazit
Wer in einen High-End-DAP investieren möchte und sich dabei im Hochpreissegment wohl fühlt, der bekommt mit dem Hiby RS8 Titan im wahrsten Sinn des Wortes schwere Qualität. Der DAP glänzt nicht nur mit seinem edlen und hervorragend verarbeiteten Tita-Gehäuse, sondern überzeugt mit bestem Klang bei hervorragender Leistung. Dafür zeichnet der Darwin R2R-DAC und die im System integrierten MSEB-Klanganpassung verantwortlich. Selbst mein HEDDphone und auch der Dan Clark Expanse werden mit dem Turbo-Modus genau richtig angetrieben.
Hinzu kommt das aufgeräumte und performante System mit Android 12 sowie der integrierte Playstore, mit dem sich die gängigen Streaming-Apps installieren lassen. Selbst mit energiehungrigen Kopfhörern liefert der Hiby RS8 Titan eine ordentlich lange Spielzeit von 7 bis zu 12 Stunden.
Zusammen mit der optional erhältlichen Dockingstation CR08 lässt sich zudem der RS8 Titan sehr elegant und komfortabel in ein klassisches Hifi-System integrieren.
Hiby liefert mit dem RS8 Titan einen hervorragenden High-End-DAP, der kaum Wünsche offen lässt. So positioniert auch Hiby ein konkurrenzfähiges Flaggschiff und bietet eine alternative.
Für Interessenten im Hochpreis-Segment ist der Hiby RS8 Titan unbedingt eine Empfehlung wert!
Bewertung
Referenzklasse - Hiby RS8 Titan
Insgesamt
-
Klang - 100%
100%
-
Leistung - 98%
98%
-
Kopfhörereignung - 98%
98%
-
Handhabung - 94%
94%
-
Design - 100%
100%
-
Verarbeitung - 98%
98%
-
Konnektivität - 100%
100%
-
Verpackung & Lieferumfang - 90%
90%