Focal Celestee im Test – geschlossener Over Ear Kopfhörer beeindruckend in Design und Klang

Focal gehört seit einigen Jahren zum festen Bestandteil der audiophilen Kopfhörer-Szene. Einmal mehr zeigt das französische Unternehmen mit dem geschlossenen Over Ear Kopfhörer Celestee, dass auch mit einer intelligenten Evolution immer bessere und bezahlbare Produkte in diesem Segment möglich sind. Was am Celestee ich nun als besser empfinde und im Vergleich wozu, dazu komme ich im Verlauf dieses Artikels.


Focal Celestee


…und wie alles mit Focal anfing


Als ich in meinem Blog begonnen hatte, mich auf Kopfhörer zu konzentrieren, war Hifi-im-Hinterhof hier in Berlin-Kreuzberg in der Großbeerenstraße mein erster Anlaufpunkt, um mich mit High-End-Kopfhörern verschiedener Hersteller zu beschäftigen. Als Fachgeschäft unter anderem im Hifi-Bereich und einer der bekanntesten und ersten Adressen in Berlin, schien mir dort das Potential am höchsten, am Ende mit meinem Kopfhörer in der Hand aus dem Geschäft zu gehen.

In einem extra dafür eingerichteten Raum mit bequemen Möglichkeiten sich stundenlang in die persönliche Beschallung zu vertiefen, hat man von DAPs, Kopfhörerverstärker und Kopfhörer so ziemlich alles zu Auswahl, was Rang und Namen hat.
Zumindest war das vor der Pandemie kein Problem, dort auch nebenher einen Kaffee zu trinken und sich mit anderen Klangliebhabern nebenbei auszutauschen. Ich bin mir sicher, das wird auch wieder so!

Um es kurz zu machen, hatte ich damals in die engere Wahl den Beyerdynamik T1, den Amiron Home und den Focal Elear. Am Ende ist es der Elear geworden, über den ich damals, vor fast genau vier Jahren, auch hier auf Miniklangwunder unter der Überschrift „Focal Elear im Test – Ausnahmekopfhörer und Grenzübertritt“ berichtet hatte. Das war meine erste handfeste Begegnung mit Focal, nachdem ich zuvor Berichte über die neuen Kopfhörer sehr interessiert gelesen hatte. Mich hat der Kopfhörer nicht nur im Klang überzeugt, da ist auch deutlich mehr am Produkt dahinter. Das ist ein Punkt, warum ich immer wieder zurück zu Focal Kopfhörern komme. Und heute ist der Focal Celestee an der Reihe, wieder aus dem Verkaufsregal von Hifi-im-Hinterhof. 😉

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Für diesen Bericht hat mir Hifi-im-Hinterhof den Focal Celestee leihweise zur Verfügung gestellt.
Vielen Dank dafür!


Verpackung & Lieferumfang


Bekommt man den Focal ausgehändigt, dann erhält man einen braunen Karton mit Focal Label und der Information, was sich darin befindet. Jeder Kopfhörer bzw. jede Präsentationsverpackung wird mit einem extra Versandkarton geschützt zumindest an den Händler geliefert. Ich finde es gut, wenn so der Kopfhörer auch dem Kunden übergeben wird.

Die Verpackung für die Präsentation ist als zweiteilige, senkrecht stehende Schachtel zum Auseinanderziehen ausgeführt. In Schwarz gehalten und nur das Focal Emblem sowie der Aufdruck Focal Celestee stimmt auf den edlen Inhalt ein. Nach dem Öffnen fällt der Blick auf das Hardcase, dessen Oberfläche durchsetzt ist mit den Farben Kupfer und Navy-Blau, welche sich auch beim Kopfhörer wiederfinden. Dieser liegt mitsamt des Stereo-Kabels mit 3,5mm-Klinke-Stecker und 6,3mm Adapter in dem Case und wartet darauf, benutzt zu werden. Das Handbuch und sonstige Dokumente komplettieren den Lieferumfang.


Technische Daten

  • Ausführung: Over Ear, geschlossen
  • Treiber: 40mm M-Dome-Treiber, Aluminium/Magnesium, dynamisch
  • Frequenzgang: 5 Hz- 23.000 Hz
  • Wirkungsgrad: 105 dB SPL /1mW bei 1kHz
  • Impedanz 35 Ω
  • THD: 0,1 % (1kHZ,100dB SPL)
  • Verbindung: 2x 3,5mm Klinke-mono
  • Gewicht 430gr

Ohne Gewähr, Details sind als PDF-Downloads direkt auf der Produktseite des Celestee bei Focal zu finden.



Design & Verarbeitung


Beim Design scheiden sich die Geister, besser gesagt bei der stetigen Wiederverwendung der grundsätzlichen Konstruktion. Wäre das Design an sich eine Katastrophe, dann würde ich da wohl auch einstimmen. Doch ganz im Gegenteil hat Focal eine Konstruktion geschaffen, welche DAS universelle Kopfhörerdesign ist. Schlicht, funktional und zugleich edel und robust, so sind alle Modelle von Focal kaum voneinander zu unterscheiden, wären da nicht Farbe und Klang.



Mit den Jahren wurden immer kleine Änderungen it jedem neuen Kopfhörerumgesetzt. Bisher gab es immer neue Farben bzw. Farbkombinationen. Der Celestee kommt nun in einem Navy-Blau, welches auch schon fast schwarz erscheinen kann, bei kühlerem Licht jedoch sehr schön blau strahlt. Die Cups wurden mindestens auf der Sichtseite deutlich verändert und statt des traditionellen Draht-Gitters als Abdeckung oder Vollmaterial für den Geschlossenen, hält bei den neuen Modellen eine gelochte oder mit anderen geometrischen Figuren geöffnete Abdeckung einzug. Ebenfalls in Blau lässt das den Celestee frisch wirken und besonders edel durch die darunter mit Leder bespannte Fläche. Viel Optik aber auch viel schön. 😉



Beim Elegia – dessen Test ist hier zu finden – durfte noch ein Formteil aus Kunststoff herhalten. Das sieht auch nicht schlecht aus, doch im direkten Vergleich wirkt der Celestee deutlich hochwertiger.

Die Verarbeitung ist auch beim Celestee mustergültig. Gab es in der Vergangenheit Probleme mit quietschenden Gelenken, habe ich das bei meinem Test-Kopfhörer bisher nicht feststellen können.

Verarbeitung und Tragekomfort: Perfekt!


Tragekomfort


Die die Konstruktion der aktuellen High-End Modelle auf dasselbe Design basieren, sind in Sachen Tragekomfort keine Ausreißer zu erwarten. Ich würde nicht immer wieder zu Focal kommen, wenn ich mit dem Tragekomfort nicht sehr zufrieden wäre, wie nun auch beim Celestee.

Beim Tragekomfort hat sich im Hause Focal quasi nichts geändert. Der Celestee bringt gefühlt etwas mehr Druck um die Ohren, was meiner Ansicht nach den Pads geschuldet ist. Die Lederpads des Focal Celestee sind einen Hauch härter als die Pads des Focal Clear (Pro) oder des Elear. Die Nicht-Leder-Pads des Elegia, der nun durch den Celestee zumindest als Preisnachfolger abgelöst wird, sind hier etwas weicher unterwegs.

Trotzdem verfügt der Celestee über einen sehr guten Tragekomfort, der vielleicht eine Nasenlänge hinter den von mir genannten Geschwistern ist.



Zuspieler


Den Focal Celestee habe ich natürlich mit diversen Zuspielern getestet. Im Punkt Lautstärke würde sogar schon mein Poco X3 Pro mit seinem analogen Kopfhörerausgang ausreichen, um den Kopfhörer laut anzutreiben. Für mal eben schnell ein Youtube-Video ansehen, reicht das sogar dicke aus, doch Musik hören? Naja, da fehlt es dann eindeutig an Qualität, selbst, wenn ich einfach mal nur Musik konsumieren möchte.

Spätestens aber, wenn ich bewusst ein Album oder eine Playliste hören möchte, dann steige ich um auf DAPs oder DACs, die ich dann an das iPad, den Laptop oder das Smartphone hänge. Auf den Fotos seht ihr eine kleine Auswahl der Testpaarungen und alle betreibe ich auf Gain Low mit dem Focal Celestee.

Klanglich gibt es unter den Zuspielern natürlich auch Unterschiede in Nuancen, auf die ich hier aber nicht weiter eingehen werde. Mit geringem Abstand höre ich aber bei den DAPs den iBasso DX220 Max und bei den DACs den ifi Audio micro iDSD Signature vorne.

Um die Antwort zur Frage vorweg zu nehmen, welcher dieser Zuspieler der geeignetere für den Focal Celestee ist, darf ich sagen, alle sind mehr als geeignet. Der Focal Celestee spielt an keinem schlechter und auch kein Zuspieler ist hier nur im Ansatz „schlecht“. Die minimalen Unterschiede sind auch hier eher im direkten Vergleich zu hören.



Klang


Eingangs schrieb ich von einer Evolution der Focal Kopfhörer. Was sich im Design augenscheinlich zeigt, setzt sich auch im Klang fort. Als ich über den Elegia berichtete, hat der mir schon sehr gut gefallen und sehr hohe Bewertungen erhalten. Trotzdem hatte ich ihm später mit Leder-Pads von Brainwavz gemoddet, was ihn etwas lebhafter macht. Das hat offensichtlich Focal auch festgestellt und zuerst den Stellia mit Lederpolstern, der mit 3.000€ in einer ganz anderen Preisliga spielt, auf den Markt gebracht.

Der Celestee verfügt nun auch über Lederpolster mit weitestgehend geschlossenenr Oberfläche. Wie das in der Akustik so ist, können kleine Änderungen große Auswirkungen auf den Klang haben. Einige Stimmen sagen dem Celestee nach, er sein nur ein aufgehübschter Elegia mit anderen Polstern. Diese Polster am Elegia würden beide identsch klingen lassen.

Ich kann versichern, dem ist nicht so. Um das zu prüfen, habe ich mir einen Elegia ausgeliehen den ich dann unter anderem mit den Celestee-Polstern bestückt, gehört und gemessen habe. Meine Erkenntnisse hier im Detail zu nennen, würde aber den Focal Celestee Artikel überfachten und daher wird es bald dazu einen eigenen Artikel hier auf Miniklangwunder geben, also einfach öfters mal reinschauen.

Nun aber zum eigentlichen, nämlich dazu, wie der Celestee mir klanglich gefällt…


· Ersteindruck


Wo viele andere Kopfhörer versuchen insbesondere im Bass einen Aha-Effekt zu erzeugen, schafft es der Celestee bei mir sozusagen „Ganzheitlich“. Beim ersten Anspielen meiner Trentemöller Tracks dachte ich: „Wow… Alter Däne… was ein wahnsinniger Bass und was für ein klarer und energetischer Hochton!“
Mit „Jede Stunde“ von Klaus Lage zeigt dann der Celestee wie er mit Stimmen umgeht. Auch hier sehr beeindruckend, obwohl mir es sonst lieber ist, wenn Stimmen eher etwas im Hintergrund bleiben als plötzlich zu sehr vor mir platziert sind. Dazu die „Klarheit“ in Stimme, Percussions und Klavier. Da klingt ein Elegia eher sogar etwas „muffig“.
Klanglich kann der Celestee auf jeden Fall mit den ersten Höreindrücken voll überzeugen.

Trotzdem habe ich in den ersten Tagen natürlich das Haar in der Suppe gesucht und habe quasi immer die Erwartung gehabt, auf Songs zu stoßen, die mich einfach nerven, weil mir der Gesang oder bestimmte Instrumente zu sehr ins Gesicht springen. Es gibt schon einige Songs, bei denen ich aus meiner Komfortzone heraus muss, allerdings tut diese Bewegung auch gut. Details, die ich sonst eher nicht wahrnehme, stellt der Celestee nämlich grandios heraus, ohne es zu übertreiben. Details zu diesen Empfindungen und Vergleiche zu anderen Kopfhörern folgen noch.


· Bass


Wie in der Messung zu sehen ist, geht der Bassbereich sehr zufriedenstellend tief hinab und zeigt eine kleine und wichtige Betonung. Gerade so viel, dass Songs im Bereich Rock und Metal davon profitieren. Oft ist der Tiefbass dort nicht so wichtig. Der Celestee spielt unheimlich druckvoll und dynamisch und macht einfach Spaß. Bei Jazz oder Elektronik, wo dann deutlich öfters und oft auch gezielt der Tiefbass eine Rolle spielt, lässt er sich aber nicht lumpen und kann auch tiefstes „Donnergrollen“ eindrucksvoll und beinahe körperlich reproduzieren. Dabei spielt der Celestee trocken und klar abgegrenzt, wo es notwendig ist. Genauso stellt er auch wabernde Bässe mit einer hervorragenden Akkuratesse dar ohne selbst noch unnötige Schwingungen dazu zu dichten. Knaller!


· Mitten


Stimmen allgemein und Instrumente – egal ob Klavier, Saxophon, Gitarre, Streichinstrumente, Schlagezeug usw. – arbeitet der Celestee völlig ehrlich heraus. Alle Instrumente sind stets voneinander abgegrenzt. Selbst in Songs, in denen viel los ist, habe ich das Gefühl einer gewissen Übersicht. Meine Angst, Gesang könnte mir oft zu vordergründig sein, hat sich am Ende nicht bestätigt. Im Gegenteil. Es gibt immer wieder Songs, bei denen ich nun die Stimme gut heraushöre, während sie mit anderen meiner Kopfhörer gern auch untergegangen ist. Vor meinem inneren Auge sieht das so aus, dass bei energetischen Songs der Sänger/die Sängerin sich mit dem Mikrofon über die Bühnenkante in Richtung Publikum beugt und dem Hörer so maximal nahe kommt. Der Sänger springt also nicht unpassend häufig von der Bühne um direkt vor meiner Nase ins Mikrofon zu brüllen. Sehr gut!


· Höhen


Hier liegt eine weitere Stärke des Celestee, denn auch der Hochton knüpft an die Tugenden im Bass und in den Mitten an, druckvoll und präsent zu sein ohne zu übertreiben. Dazu passt auch die Energie, die der Focal Celestee im wichtigen Bereich 7-13kHz freisetzt. Die fiesen Resonanzen, zumindest meine, spart er quasi aus und zeichnet leise wie laut gespielt deutlich Details und Akzente. An dieser Stelle schwärme ich ein wenig, gibt es doch diesen schmalen Grad zwischen absoluter Brillanz und Nadelstichen. Mit dem Celestee bin ich da bisher immer im maximal hellgrünen Bereich gewesen. Energie ab und an im Grenzbereich, ohne dass er zusticht.


· Räumlichkeit


Jeder hört anders. Insbesondere in Sachen Räumlichkeit, also Bühnenbreite und -tiefe, gibt es immer wieder Überraschungen , wie unterschiedliche da die Wahrnehmungen sind. Die Tiefenstaffelung des Focal Celestee empfinde ich als gut bis sehr gut. Als geschlossener Kopfhörer ist er in Sachen Weite etwas im Nachteil, was mich aber nicht stört. Möchte ich eine sehr weite Bühne, dann nehme ich mir seinen Bruder, den Focal Clear Pro zur Hand. Möchte ich ungestört hören und andere nicht stören, dann ist das die Aufgabe für den Celestee.

Farblich aufeinander abgestimmt: Focal Celestee & iBasso DX300



Externe Playlisten – Qobuz & Spotify


Ich habe in einigen Playlists Musik zusammengestellt, mit welchen sich Eigenschaften von Kopfhörern besonders gut heraushören lassen. Am besten Du hörst Dich selbst durch meine Playlisten durch.


Mit den folgenden Links gelangst du direkt zu den Anbietern. Es handelt sich um keine Affiliate-Links. Hast du bei den Streaming-Diensten kein angemeldetes Konto, kannst du jeweils knapp 30 Sekunden in die Songs reinhören. Eine Verpflichtung zu Anmeldung besteht dafür natürlich nicht.




Der folgende Link führt Dich zur Miniklangwunder-Spotify-Playliste und mit Klick auf die unten aufgeführten Banner gelangst du zu den Miniklangwunder-Qobuz-Playlisten. Diese werden sogar von Qobuz direkt unterstützt. Qobuz hat sie unter der Rubrik „Events & Medien“ veröffentlicht. 🙂



Wer also maximal audiophiles Streaming nutzen möchte, klickt sich einfach zur Qobuz-Playliste von Miniklangwunder.

https://open.qobuz.com/playlist/4070201



Klangvergleich Celestee vs. Elegia


Beim Klangvergleich halte ich mich natürlich an meine Playlists und so verweise ich gelegentlich auf ganz besondere Lieder, bei denen ich klare Unterschiede ausmachen.

Allerdings sind die Unterschiede zwischen Focal Celestee und Focal Elegia deutlich hörbar, so dass ich diese nicht an einem bestimmten Song festmachen muss. Zur Veranschaulichung habe ich beide Kopfhörer auch vermessen und gegenüber gestellt, so kann ich auch direkt das, was ich höre, adressieren.


Auch wenn beide Frequenzverläufe sich auf den ersten Blick ähnlich zu sein scheinen, so sind doch gravierende Unterschiede vorhanden und sofort hörbar. Im Bass ist der Celestee nicht nur etwas präsenter im Tiefbass sondern bringt noch einen kleinen Extra-Punch durch die leichte Betonung im Bereich um 100Hz mit. Stimmen klingen mit dem Elegia zuweilen etwas „hohl“ oder auch „honky“. Insbesondere Frauenstimmen erhalten durch die deutliche Betonung von 300-700 Hz etwas zu viel „oberdunkle“ Anteile“. Das gilt auch für Instrumente.

Ein gutes Beispiel ist „Big in Japan“ von Ane Brun. Ihr Gesang und die Konzertgitarre klingen etwas „dosig“ und ihre Stimme etwas zu dunkel. Wechsle ich auf den Focal Celestee kling das Lied einfach „richtiger“, heller, irgendwie „seidiger“.
Der Unterschied ab den oberen Mitten macht sich im elektronischen Bereich quasi sofort bemerkbar. So dient mir Trentemöllers „African Peeople“ als Vergleichsnormal. Dies Mal zuerst mit dem Celestee gehört. Ein schöner Kick um Bass und megatiefe Elektro-Sub-Klänge mit absolut brillanten Hochton-Akzenten und mit glasklarem Ausdruck. Mit dem Elegia fehlt zum einen der Druck im Bass doch noch deutlicher ist die fehlende Klarheit. Akzente im Superhochton muss ich mit der akustischen Lupe suchen. Da ich weiß, diese einzelnen kurzen Töne, fast wie Schallplattenknistern, sind vorhanden, höre ich sie auch mit dem Elegia. Ohne dieses Wissen, würde ich sie wahrscheinlich überhören.

Was die Räumlichkeit angeht, hat der Focal Elegia tatsächlich die Nase vorne. Alles klingt ein wenig freier und weiter, doch eben auch nicht so klar und abgegrenzt, fast schon ein wenig diffus. Da ist mir die intimere Spielweise des Celestee im Gesamtpaket mit allen andren Eigenschaften sogar lieber.

Trotzdem, wer den Elegia besitzt und mit seinem Klang zufrieden ist, erhält aufgrund des unterschiedlichen Klangtunings mit dem Focal Celestee kein Upgrade.

Wer jedoch etwas mehr Punch und Klarheit möchte, tauscht den Elegia mit dem Celestee aus oder bringt den Elegia wahlweise noch deutlich mit dem Austausch der Pads nach vorne. Das hatte ich bereits mit den Brainwavz-Pad-Mod des Elegia nach dessen Erscheinen beschrieben, nun gibt es aber noch bessere Möglichkeiten für den Elegia.
Darüber werde ich in einem separaten Artikel noch genauer beleuchten.



Fazit



Ich glaube, es konnte gut herausgelesen werden, dass mich der Focal Celestee auf ganzer Linie absolut überzeugt. Es gibt nicht viele Kopfhörer, die mich so beeindrucken. Insbesondere im geschlossenen Bereich ist es schwer, einen so souverän spielenden Kopfhörer zu erschaffen. Statt vieler Änderungen zeigt Focal sehr eindrucksvoll was es bedeutet, ein Produkt immer weiter schrittweise zu verbessern. Umso großartiger ist es, dieses Klangerlebnis im 1.000€-Bereich allen Musikfreunden zugänglich zu machen, statt dieses im absoluten High-End-Bereich zu platzieren.

Der Focal Celestee schafft es völlig verdient als erster geschlossener Kopfhörer von mir als Referenz-Kopfhörer bewertet zu werden!


Bewertung

Beim Focal Celestee komme ich nicht umher, ihn in der Referenzklasse aufzunehmen und ihn auch entsprechend zu bewerten. Die Messlatte legt er auch dort sehr hoch!

Was Referenzbewertung genau bedeutet, dass habe ich in dem hier verlinkten Artikel beschrieben.

In der Standard-Bewertung käme er insgesamt auf sagenhafte 97,6%, trotz der „nur“ 90% in der Kategorie Räumlichkeit/Separation.

Focal Celestee - Referenzklasse
Insgesamt
94%
94%
  • Tiefbass - 94%
    94%
  • Bass - 94%
    94%
  • Mitten / Stimmen - 94%
    94%
  • Mitten / Instrumente - 94%
    94%
  • Obere Mitten - 94%
    94%
  • Brillanz / Hochton - 94%
    94%
  • Auflösung / Transparenz - 94%
    94%
  • Räumlichkeit / Separation - 90%
    90%
  • Dynamik - 96%
    96%
  • Design - 94%
    94%
  • Konstruktion - 94%
    94%
  • Verarbeitung - 94%
    94%
  • Tragekomfort - 96%
    96%


Betrachtung nach Preis/Leistung

Bewertung nach Preis/Leistung

Klangfreund"M"

gelernter Radio- und Fernsehtechniker und ein Klangfreund mit Leidenschaft zu Kopfhörern, DAPs und sonstigen Miniklangwundern; liebt eine ordentliche Reproduktion satter Bässe, ausgewogene Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten, entspannter Hochton mit akzentuierter Brillanz, kurz TP-Signatur; OverEar-Lineup: Dan Clar Audio Expanse, Meze Empyrean 2, Hifiman HE1000SE, HEDDphone 2, Hifiman Audivina, Dan Clar Audio E3; InEar-Lineup: Headphone Company Zeitgeist Blue, Sennheiser IE600, iBasso iT07; Dauerhaft eingesetzte DAPs: Cayin N8ii, iBasso DX320 Max TI; Kopfhörerverstärker im Bestand: Cayin HA-3A, RME ADI 2/4 Pro SE, ifi Audio GO Bar