Fiio ist bekannt für bezahlbare und hochwertige Produkte angefangen bei DAPs über Kopfhörerverstärker bis hin zu InEar-Kopfhörer. Mit dem FT3 hat Fiio bereits vor einiger Zeit sein Erstlingswerk im Bereich OverEar-Kopfhörer veröffentlicht und unlängst diesem eine effizientere Variante mit einer geringerer Impedanz und höherem Wirkungsgrad an die Seite gestellt. Grund genug, nun endlich auf Miniklangwunder beide Kopfhörer miteinander zu vergleichen und ein Einschätzung abzugeben…
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Die Fiio FT3 Kopfhörer wurden mir vom deutschen Fiio-Vertrieb Hifi-Passion leihweise zur Verfügung gestellt. Dafür besten Dank!
Vorwort
Ich habe den Fiio FT3 seit einiger Zeit in Benutzung und ihn auch schon des öfteren im privaten Bereich empfohlen. Sozusagen passend oder unpassend, wie man es nimmt, zu meinem fast fertigen Testbericht wurde mir dann eine überarbeitete Version des FT3 angekündigt, welche einen deutlich besseren Wirkungsgrad mitbringen sollte.
Inwiefern es somit direkt eine Nachfolger des ursprünglichen FT3 geben würde oder eine parallel existierende Variante, das war mir nicht ganz klar. Nun steht fest, dass es den Fiio FT3 sowohl als 350Ω als auch als 32Ω Variante im Angebot von Fiio gibt. Beide haben einen Preis von 299,-€ und decken unterschiedliche Anforderungen ab.
Was beide können, für welche Anwendungen und/oder Benutzer sie jeweils optimal sind, darauf gehe ich in diesem Bericht und in einem späteren Youtube-Video konkret ein. Neben der Einschätzung zur Verarbeitung, Handling, technische Daten sowie Messungen gibt es natürlich meine Einschätzung zum Klang und einen Vergleich der beiden Kopfhörer zueinander.
Und warum ich am Ende beide Kopfhörer empfehle, dazu komme ich jetzt im Detail…
Verpackung & Zubehör
Beide Kopfhörer kommen in einer sehr schön gestalteten Cardbox, welche mit einem Fotoaufdruck des Kopfhörers versehen ist. Die Verpackungen unterscheiden sich lediglich durch den weißen Aufkleber auf der Rückseite und einem kleinen Sticker auf der Vorderseite, welche beim neueren Modell Auskunft über die 32Ω Impedanz geben.
Nachdem die unter Hälfte aus dem Deckel herausgeglitten ist, fällt der Blick auf ein Hardcase, welches mich sofort durch Form und Griff an die Cases von Focal erinnert, jedoch als Oberfläche eine hellbraunes Kunstleder aufweist. Das wirkt auf mich sehr hochwertig, wenn auch die Farbe für mich nicht so recht zum Design des Kopfhörers und der Präsentationsverpackung passt. Das ist aber wie so oft reine Geschmacksache.
Unter dem Case befindet sich jeweils noch ein zweites Paar Polster sowie ein schwarzer Beutel aus samtähnlichem Material. Das Case wird mittels Reißverschluss geöffnet und lässt sich auseinanderfalten. Der FT3 sowie Kabel (1,4m bei 32Ω, 2,4m bei 350Ω) und verschiedene Anschlussadapter (4.4mm, 6.3mm & XLR) sind im Case zu finden.
Design, Verarbeitung & Handhabung
Qualität & Formgebung
Vorab darf ich sagen, dass die Verarbeitung des Kopfhörers mustergültig ist. Keine Grate, keine Oberflächenabweichungen, präzise Ausführung aller Einzelteile und eine stimmige Materialwahl lassen keine Wünsche beim FT3 offen.
Was sein Design angeht, bin ich mir mit mir selbst noch nicht ganz einig. Im Prinzip hat der Kopfhörer kein außergewöhnlich überraschendes Design. Mir geht es eher um die Gehäuse der Treiber. Da es sich um einen offenen – gefühlt halboffenen – Kopfhörer handelt, wurde das das Gitter teilweise offen liegend von speziellen Stegen eingefasst. Diese haben eine eigenwillige, eckige Form. Gut, dass es an der Zahl fünf Stück sind, denn so erinnert mich das Design im zweiten Moment an Alu-Felgen, es könnte aber auch eine Abstrakte Blütenform sein. Statt „Industrial Design“ möchte ich eher von „abstraktem Design“, sprechen, auch wenn es das ebenfalls nicht 100% trifft.
Kopfband & Ohrpolster
Ich fange mal bei dem Kopfband an. Der Bügel aus Federstahl ist mit einem Ledermaterial, wahrscheinlich Kunstleder, ummantelt. Das sieht hochwertig aus und fasst sich auch gut an. Ebenso ist das Kopfband gearbeitet, wobei hier natürlich kein Stahl eingearbeitet ist, dafür jedoch ein Zugmechanismus, der beim Aufsetzen das Kopfband auf die passende Höhe bringt, damit die Ohrpolster den optimalen Sitz um die Ohren finden.
Tragekomfort
Mit etwa 390g liegt der Kopfhörer nicht zuletzt Dank des Kopfbandes lange Zeit bequem auf meinem Kopf auf. Lediglich der seitliche Druck dürfte für meinen doch breiten Kopf etwas geringer sein. Allerdings wäre das dann sehr wahrscheinlich für kleinere Köpfe einfach etwas zu locker. Insgesamt ein guter Kompromiss, denn zwei Stunden Musikhören sind mit dem Fiio FT3 für mich kein Problem.
Die Ohrpolster des Fiio FT3 haben einen Innendurchmesser von etwa 5,5cm und eine Tiefe von etwa 2cm. Da die Polster sehr weich und die Treiber nach hinten angewinkelt und vertieft sind, stört es mich nicht, dass meine Ohren innen anliegen. Im Gegensatz zu Kopfhörern mit festeren Polstern, spüre ich das bereits nach wenigen Sekunden nicht mehr. Das gilt für beide mitgelieferten Polster. Diese unterscheiden sich im Material. Das eine Paar besteht komplett aus dem samtähnlichen Material während das zweite Paar außen mit perforiertem Kunstleder versehen ist.
Beide Polster haben Einfluss auf den Klang, dazu komme ich aber später.
Kabel
Bis hierher also ein soweit kompletter und sehr guter Auftritt des FT3 was die Verarbeitung, die Qualität und das Zubehör angeht. Zudem auch ein kleines Statement seitens Fiio, betrachtet man die unterschiedlichen Kabellängen. Ein langes Kabel für eher weiter entfernte, stationäre Zuspieler beim 350Ω FT3 und ein kürzeres Kabel für den Betrieb an mobilen Geräten des 32Ω FT32.
Und so viel sei verraten, tatsächlich werde ich auch noch folgend Empfehlungen für die Zuspielung aussprechen. 😉
Technik
Fiio spendiert den FT3 Kopfhörern jeweils mit Beryllium beschichtete, dynamische Treiber mit sage und schreibe 60mm Durchmesser. Für beide Kopfhörer wird ein Frequenzgang von 7-40.000 Hz angegeben. Ich messe stets erst ab 20Hz und kann daher keine 7Hz bestätigen. Die Frage ist ja immer, wie weit runter in den Basskeller geht es unter Aufrechterhaltung der Lautstärke? Dazu später mehr.
Der 320Ω Kopfhörer weißt laut Fiio einen Schalldruckpegel von 102dB auf und der 32Ω Kopfhörer liegt bei lautstarken 110dB. Beide Kopfhörer sind damit vergleichsweise leicht anzutreiben. Der FT3 mit nur 32Ω könnte auch direkt an einem Smartphone mit Kopfhörerausgang ordentlich laut werden.
Spielpartner & Spielfreude
Wie schon angedeutet, benötigen beide Kopfhörer keinen allzu kräftigten Kopfhörerverstärker. Im Prinzip reicht für beide ein DAP oder KHV aus, welche zwischen 300 und 500mW Leistung erzeugen. Auch wenn die 32Ω-Treiber sehr effizient sind, spielen sie kaum schlechter auf als die 350Ω-Variante. Sie unterscheiden sich jedoch tonal etwas.
Ich habe beide Kopfhörer an den DAPs Fiio M11s, iBasso DX320 MAX TI, Cayin N8ii ebenso gehört wie an Kopfhörerverstärkern sowohl im Kleinstformat wie der ifi audio GoBar als auch am RME ADI 2/4 Pro SE sowie an der Röhre Cayin AH-3A. In allen Betriebsarten gefallen mir beide Kopfhörer ausgesprochen gut. Ich vermisse nichts an Dynamik oder Druck.
Mit dem 32Ω FT3 schreibe ich sogar direkt am MacBook Air M2 angeschlossen Teile dieses Berichtes und bin schon mit nur 40% der Leistung des Notebooks ordentlich laut versorgt. Nebenbei bemerkt ist der Kopfhörerausgang von Apple in diesem Gerät nicht der schlechteste.
Kleiner Unterschied stationär vs. mobil
Im Detail gibt es bis auf tonale Unterschiede jedoch doch noch eine Kleinigkeit, die ich nicht unterschlagen möchte, auch wenn sie für mich nur im direkten Vergleich hörbar ist. Da es nur ein kleines Detail ist, möchte ich das nicht zu sehr in dem Bereich „Klang“ thematisieren, das würde einen falschen Eindruck vermitteln.
Der 32Ω FT3 profitiert meines Erachtens von leistungsfähigeren und auch hochwertigeren stationären Zuspielern nicht weiter. Ob ich ihn am MacBook Air M2, an der ifi audio Go Bar, an den DAPs Fiio M11s oder iBasso DX320 Max Ti höre oder auch an meinem Cayin HA-3A, zusätzlich freigesetztes Potential höre ich nicht mehr. Der 32Ω FT3 spielt quasi überall im besten Sinne gleich gut auf, hat aber seine Grenzen.
Der 350Ω FT3 hingegen profitiert zumindest von den hochwertigeren Zuspielern, auch wenn er deren Leistung ebenfalls nicht unbedingt bräuchte. Die Treiber bilden feinste Details einfach etwas präziser ab. Auch im Dynamikverhalten meine ich bei entsprechender Musik Anschläge von Instrumenten impulsiver wahrnehmen zu können. Ob es das Schlagzeug oder ein Klavier ist, auch Gitarren klingen einfach einen Hauch plastischer und kerniger. Das höre ich aber nur im direkten Wechsel bei der gleichen Lautstärke die Kopfhörer am RME ADI 2/4 Pro SE über beide Kopfhörerausgänge parallel betrieben.
Hinweis:
An dieser Stelle der Hinweis zur Gefahr, sich beim Aussetzen zu hoher Lautstärke das Gehör nachhaltig schädigen zu können. Das gilt besonders für die Benutzung von Kopfhörern im Allgemeinen.
Externe Playlisten – Qobuz & Spotify
Ich habe in einigen Playlists Musik zusammengestellt, mit welchen sich Eigenschaften von Kopfhörern besonders gut heraushören lassen. Am besten Du hörst Dich selbst durch meine Playlisten durch.
Mit den folgenden Links gelangst du direkt zu den Anbietern. Es handelt sich um keine Affiliate-Links. Hast du bei den Streaming-Diensten kein angemeldetes Konto, kannst du jeweils knapp 30 Sekunden in die Songs reinhören. Eine Verpflichtung zu Anmeldung besteht dafür natürlich nicht.
Der folgende Link führt Dich zur Miniklangwunder-Spotify-Playliste und mit Klick auf die unten aufgeführten Banner gelangst du zu den Miniklangwunder-Qobuz-Playlisten. Diese werden sogar von Qobuz direkt unterstützt. Qobuz hat sie unter der Rubrik „Events & Medien“ veröffentlicht. 🙂
Wer also maximal audiophiles Streaming nutzen möchte, klickt sich einfach zur Qobuz-Playliste von Miniklangwunder.
Klang
Vorgehensweise
Für meine Tests habe ich zum großen Teil beide Kopfhörer mit dem RME ADI 2/4 Pro SE betrieben. Aus der Verpackung heraus stellte sich mir zunächst die Erkenntnis ein, dass beide doch recht unterschiedlich klingen. Der 32Ω FT3 hatte bei mir die Samt-Polster aufgezogen, der 350Ω die Kunstleder-Polster.
Nach einigem Wechseln stelle ich fest, dass beide jedoch auf eine sehr ähnliche Abstimmung mit den Polstern zu bringen sind, indem ich die Kombination einfach tausche. Samt auf dem 32Ω FT3 und Kunstleder auf dem 350Ω FT3. Insbesondere im Bassbereich hat das enorme Auswirkungen, wie die unten stehende Messung verdeutlicht. Mit Samt wird der Bassbereich beim 32Ω FT3 etwas eingebremst und der 350Ω Kopfhörer wird etwas druckvoller und spritziger.
Um es möglichst einfach zu halten, beschränke ich mich für meine Höreindrücke auch genau auf diese zuletzt beschriebenen Konfigurationen. Hinzu kommt, dass mir diese leicht angeregte Abstimmung einfach am besten gefällt.
Messungen
Bass
Angesichts der Harman-Referenz kann der FT3 in der 32Ω Variante deutlich mehr an Bass bieten aber auch deutlich weniger mit der 350Ω Variante für alle, die es neutraler mögen. In der mittleren Abstimmung beider Hörer liegt der Bass bis 60Hz hinab auf Harman-Niveau und fällt dann langsam ab. Für mich macht Harman mit dem weiteren Anstieg unter 60Hz alles etwas zu satt. Es ist zwar so, dass das Ohr tiefere Frequenzen schlechter wahrnimmt, doch bei entsprechend lautem Hören klingt es für mich dann trotzdem deutlich zu „angefettet“. So wie Fiio das insbesondere mit dem FT3 350Ω gelöst hat, ist das genau mein Sweet-Spot.
Beide FT3 klingen druckvoll und dynamisch. Harte Anschläge, ob Schlagzeug oder Klavier, werden auch vehement reproduziert. Bassläufe klingen plastisch und Slappen ist auch als solches sehr schön zu erkennen. Der Fuß-Wipp-Faktor passt.
Einzig in Sachen Basskontrolle gibt es beim FT3 noch etwas Potential, doch da muss ich auch einfach realistisch sein. Abgesehen von den 299,-€ fällt es schwer einen dynamischen 60mm-Treiber so einzubremsen, dass er im halboffenen Betrieb quasi sofort stillsteht. Dafür ist am Ende seine Masse auch einfach etwas zu groß, insbesondere im Vergleich zu den planaren Kollegen, denen das einfach müheloser gelingt. Als Dynamiker schlägt sich der FT3 hingegen sehr gut.
Mitten
Instrumente und Gesang gefallen mir in der mittleren Abstimmung (siehe Messung unten) sehr gut. Der Bass schön präsent, der Gesang aber noch auf Augenhöhe, wenn es um die Durchsetzungsfähigkeit geht. Ist ein Song in der Platzierung von Instrumenten und Stimmen neutral gemastert, dann kommt das auch beim Hören so an.
Rockröhren schreien sich genauso ins Mark wie es sanften Stimmen gelingt, die Ohren zu schmeicheln. Dabei bildet der FT3 zudem einen hohen Grad an Realitätstreue ab und färbt nicht ein.
Beim 350Ω FT3 mit Samtpolstern stehen die Stimmen leicht im Vordergrund, was eine gewisse Frische mitbringt. Wer besonders Wert auf Gesang legt, fährt wahrscheinlich mit dieser Kombination am besten.
Für den 350Ω FT3 mit Kunstlederpolster wird das Gegenteil nicht ganz so einfach möglich, denn das wird sich erkauft durch eine deutliche Bassanhebung. Damit werden dann auch Anteile in den unteren Mitten aufgebläht und ein gewisser Schleier legt sich auf einige Stimmen.
Hochton
Fiio hat gut daran getan, sich nicht stur an Harman zu orientieren. Insbesondere den ab 3kHz stetig abfallende Frequenzverlauf empfinde ich als langweilig und oft wird dadurch auch der räumliche Eindruck beschränkt. Mit etwas mehr Energie in bestimmten Bereichen wie 4-5kHz und zwischen 6-10kHz bekommen Abstimmungen einfach das gewisse Etwas.
Je nach Empfindlichkeit der Ohren, kann das je nach Hersteller und Abstimmung auch etwas zu viel sein. Dann nehmen die Ohren S-Laute und Sibilanten als zu scharf wahr oder Stimmen bekommen einen leichten „Kermit“ ab. Für mich passt die Abstimmung von Fiio hervorragend. Nicht zu viel, um nervig zu sein, und nicht zu wenig, um langweilig zu sein.
Damit aber der Hochton rund klingt, brauche ich auch immer das „Gegengewicht“ im Bassbereich. Auch bringt die mittlere Abstimmung genau den Effekt mit, dass ein Bassdrum mit HiHat mitreißend, impulsiv und energisch klingt. Passt das Verhältnis von Hochton und Bass nicht, schaffte es ein Kopfhörer selten, mich voll ins Geschehen mitzunehmen.
Am allerschlimmsten ist es für mich, wenn zu viel Hochton mir regelrecht Nadelstiche ins Ohr versetzt. Das ist beim Fiio FT3 definitv nicht der Fall.
Räumlichkeit
Was die Räumlichkeit angeht, spielt der FT3 in beiden Varianten für mich eher im halboffenen Bereich. Durch die leichte Abschottung gegenüber außen, empfinde ich Weite und Tiefe auf eine mittlere Bühnendarstellung begrenzt. Instrumente sind gut an ihren jeweiligen Positionen ortbar, der Gesang wird mittig platziert, dabei ist alles ohne viel Zwischenraum übersichtlich angeordnet.
Klangfazit
Klanglich sind beide Kopfhörer in der von mir getesteten Abstimmung sehr eng beieinander, so dass ich keinen bevorzugen würde. Hier richtet es sich eher danach, in welchen Szenarien ich den Kopfhörer nutzen würde. Ich frage mich dann eher, ob ich mit dem anderen Polster-Paar zu der von mir getesteten Abstimmung eher etwas neutraler verändern können möchte oder ob er einfach noch kräftiger und spaßiger klingen soll. Davon hängt dann ab, ob der 32Ω oder der 350Ω Kopfhörer der Ausgangspunkt sein muss.
Da sich mit den verschiedenen Polstern die Mitten und der Hochton nahezu nicht ändern, wird der FT3 mit 32Ω und Kunstleder deutlich basslastiger und gelegentlich tritt der Gesang hinter einen leichten Schleier in den Hintergrund.
Bekommt der 350Ω Kopfhörer die Samt-Polster verpasst, dann spielt dieser sehr frisch, Gesang bekommt eine leichte Betonung. Insgesamt erhält der FT3 eine gewisse Leichtigkeit, ohne dass es ihm jedoch an Bass als Informationslieferant fehlen würde. Hier spielt der hochohmige Kopfhörer seine Stärke auch im etwas weniger abfallenden Tiefbass unter 60Hz aus.
Was den Hochton angeht, spielt der 350Ω Kopfhörer einfach etwas filigraner und ziselierter, einfach etwas definierter.
Meine Empfehlung
Für zu Hause und das Hören in eher ruhigen Umgebungen empfehle ich die 350Ω Variante. Schon mit einem preiswerten Kopfhörerverstärker auch mit nur geringer Leistung lässt sich aus dem FT3 das Maximum herausholen. Für nur 299,-€ lässt sich so der derzeit in Preis/Leistung beste audiophile Einstieg vollziehen.
Fazit & Bewertung
Fiio ist mit dem FT3 ein hervorragender Eiinstieg in den Bereich offene OverEar-Kopfhörer gelungen. Im Preisbereich bis 300,-€ aus meiner Sicht unschlagbar in Klang, Konstruktion und Verarbeitung. Und selbst den Vergleich mit deutliche teureren Kopfhörern braucht der FT3 als 350Ω Variante nicht zu scheuen. Ob ein iBasso SR3 (ca. 600€) oder sogar ein Meze 109 Pro (ca. 800€), der Fiio FT3 ist allein in Bezug auf das klangtechnisch Gebotene ganz dicht dran.
Auch wenn für mich die Polster etwas größer sein dürften – etwas besser ist es beim Meze 109 Pro – und ich mit dem Design der Cups etwas fremdele – iBasso SR3 ist dort klarer unterwegs – gibt es von mir objektiv insgesamt nichts zu beanstanden.
32Ω – FT3 to go
Der FT3 mit 32Ω ist ein hervorragender Kopfhörer und für lautere Umgebungen Dank der kräftigeren Bassabstimmung geeignet. Zudem ist er an einfachen Quellen mit etwas geringerer Leistung mit seinem hohen Wirkungsgrad bestens aufgehoben. Das macht ihn mit den Wechselpads nicht nur für einen Allrounder in der Musik sondern auch für die unterschiedlichsten Nutzungsszenarien.
Kurz: Der FT3 to go
350Ω – Audiophiler FT3
Der FT32 mit 350Ω ist grundsätzlich eher neutral abgestimmt und darf mit den Polstern aus Kunstleder im Bass noch etwas kräftiger werden. Dennoch spielt er insgesamt aufgeräumt und transparent, ja etwas präziser und aufgeräumter. Mit 350Ω ist er der audiophile FT3.
Bewertung
Wie ich bereits erwähnte, habe ich mit geeigneter Wahl der Polster beide Kopfhörer tonal auf quasi einen Level bringen können. Ob von Fiio so gewollt oder Zufall? Egal, es hilft auf jeden Fall ungemein im Vergleich und bei der Bewertung. So habe ich beide Kopfhörer identisch bewertet, auch wenn ich bei der 350Ω Variante etwas mehr Auflösung und Dynamik heraushöre, was allerdings in einem so geringen Bereich ist, dass ich das eher persönlicher Präferenz zuschreiben möchte. Hier in Prozentpunkte zu differenzieren, fühlt sich für mich nicht richtig an.
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