DCA Expanse im Test – Dan Clark Audio mit atemberaubendem Flaggschiff am Start!

Mit dem DCA Expanse bringt Dan Clark Audio einen weiteren High-End-Kopfhörer auf den Markt, der sich vom geschlossenen Stealth nicht nur optisch unterscheidet, sondern durch seine offen Bauweise den Zuhörenden mehr ins Klanggeschehen bringen soll. Wie gut das funktioniert und was das in der Klangabstimmung bedeutet, das habe ich mir einmal genau angehört…



Vorwort


Die Preisspirale dreht sich im High-End-Bereich immer weiter nach oben. Dabei ist nicht garantiert, dass Neuerungen oder Anpassungen stets als besser empfunden werden. Ob sich eine entsprechend hohe Investition lohnt, sollte zuvor möglichst umfangreich und unabhängig geprüft werden. Hier helfen diverse Social-Media-Kanäle sich möglichst umfassend zu informieren und verschiedene Meinungen einzuholen, die natürlich aus verschiedenen Gründen sehr unterschiedlich sein können.

In der Preisklasse von mehreren tausend Euro für einen Kopfhörer gibt es jedoch bei fast allen Rezensionen eine Gemeinsamkeit, nämlich fast immer die Erkenntnis, dass Preis und Leistung in keinem akzeptablen Verhältnis mehr zueinander stehen. Einige Tester:innen gehen sogar soweit, dass sie grundsätzlich bei Preisen oberhalb der eigenen Preisgrenze der Auffassung sind, dass das zu testende Produkt 100% die eigenen Anforderungen abdecken MUSS, sonst sei es nicht empfehlenswert.

Wenn es um ein industriell gefertigtes Produkt geht, ist es objektiv betrachtet natürlich nicht möglich, das eine perfekte Produkt anzubieten. Umso wichtiger ist es, die Zielgruppe zu kennen und deren top Anforderungen möglich umfassend und optimal zu bedienen. Kompromisse ja, doch die nur bei untergeordneten Themen.

Mit 4.799,-€ ist der Preis des DCA Expanse für viele Menschen wie auch für mich atemberaubend. Allein der Preis macht den DCA Expanse zu einem Referenz-Kopfhörer, bei dem ich genau hinschaue und natürlich hinhöre.

Ich nehme es einfach vorweg, auch sonst ist der DCA Expanse für mich ein absolut atemberaubender Kopfhörer. Wie ich zu meiner Einschätzung komme, das erfährst du mit folgendem Bericht…




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Der DCA Expanse wurde mir leihweise von Audiodomain.de zur Verfügung gestellt.


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Am 5. & 6. November 2022 findet die „Finest Audio Show“ im Tagungszentrum in Dortmund statt, bei der auch AudioNEXT vor Ort sein wird. Die Besucher-Tickets sind auf der Veranstalterseite kostenfrei erhältlich.

In Raum 123 A lassen sich neben dem DCA Expanse und dem Stealth auch weitere High-End Produkte verschiedener top Marken erleben wie AURALiC, Burson, Manunta, Warwick Acoustics, Zähl Elektronik- Tontechnik, Rosson Audio Design, um nur einige zu nenne.

Wenn du also Zeit und Lust hast, am besten den Termin im Kalender eintragen und dann nichts wie hin!


Nun aber im Detail zum DCA Expanse…



Verpackung & Zubehör


Das Thema ist zügig erledigt, denn der DCA Expanse kommt im bereits bekannten Hardcase, welches in einer zweiteiligen, schwarzen Schachtel gebettet ist. Die Beschichtung des Schachtel fühlt sich hochwertig, fast wie gummiert an. Als Zubehör liegt meinem Leih-Kopfhörer ein 1,1m langes 4.4mm-Pentacon-Kabel sowie das Herstellungszertifikat und einem doppelseitigem Handhabungs-Handout bei. Das war es auch schon.


Dan Clark Audio Expanse – YouTube Video



Design & Verarbeitung


Das Design mit den lang gezogenen Gehäusen und dem Bügel mit dem eingespannten Kopfband ist seit dem ersten AEON bekannt und unterliegt eine ständiger Evolution. Wie mit der AEON2 Serie und der Stealth ist auch der Expanse mit einem Faltmechanismus ausgestattet. Auch der Expanse lässt sich somit auf ein minimales Packmaß ringen.

Wie beim Stealth wird auch beim Expanse Meta-Material in Form des AMTS-Einlegers (Acoustic Metamaterial Tuning System) genutzt, um nahezu alle Reflektionen und Verzerrungen zu eliminieren. Der Expanse ist allerdings als offener Kopfhörer ausgelegt und so wurde ihm statt des Carbon-Einleger des Stealth – hier geht es zu dessen Rezension – nach außen hin ein Carbon-Geflecht spendiert. Damit sieht der Expanse noch ein wenig futuristischer aus und wirkt etwas filigraner als der Stealth. Auf jeden Fall ist er ein Hingucker und gefällt mir vom Design noch besser als der Stealth!

Die Ohrpolster aus Glatt- und synthetischem Wildleder sind perfekt verarbeitet. Die bekannten Hirose-Buchsen sowie auch das Geflecht aus Carbon wurden perfekt in die Gehäuse eingearbeitet. Die Gelenke des Faltmechanismus sind leichtgängig. Das Kopfband lässt sich beidseitig gleichermassen ziehen. Die Übergänge der Einzelteile sind perfekt ausgeführt, ohne dass auffällige Spaltmaße oder Ungleichmäßigkeiten bestehen. Die Verarbeitung insgesamt ist bei meinem Leihgerät von höchster Qualität!

Lediglich bei den Polstern zeigt sich der bei DCA typische „Crahs-Effekt“ in Form einer leichte Längswölbung der Polster auf der Rückseite. Keine große Sache; für einige nicht perfekt, für andere muß das so. Kommt es zum Tragekomfort, wird der Sitz so sogar individuell besser. 



Tragekomfort & Handhabung


Ich habe es bereits angesprochen, dass die Polster sich mit der Zeit im Bereich hinter den Ohren etwas verformen. Das sehe ich allerdings nicht als Nachteil, eher im Gegenteil. Die Polster passen sich ein wenig der individuellen Kopfform an. So passen sich DCA Kopfhörer ähnlich mancher Kleidungsstücke dem Träger an und garantieren so für einen absolut angenehmen Sitz.

Das Kopfband stellt sich mit angenehmen Gegendruck passend ein, so dass die Pads stets auf der eingestellten Position verharren. Tatsächlich ist die für mich beste Position, wenn ich die Pads maximal nach unten ziehe, und die Innenseite hinten an meiner Ohrmuschel anliegen lasse. Zum einen ist diese Position sehr bequem und bietet dazu auch noch die beste Klangerfahrung. Was die Platzierung der Treiber zum Ohr ausmacht, dazu komme ich noch später.

Die Positionierung des Kopfhörers ist denkbar unkompliziert und das Anbringen der Kabel durch die Hirose-Stecker ebenfalls sehr einfach. Mit dem symmetrischen Kabel mit 4.4mm ist auch gewährleistet, dass der Expanse in den meisten Fällen mit der maximale Leistung des Zuspielers befeuert wird. Eine Ausnahme ist hier der Cayin HA-3A Kopfhörerverstärker, denn der bietet mit dem 4 pol. XLR die meiste Power. Mittels Adapter ist das aber kein Problem, auch den Expanse am Cayin mit ausreichend Leistung zu versorgen.



Technik


An dieser Stelle gibt es einen Auszug der aus meiner Sicht interessantesten technischen Daten und Themen zum DC Expanse. Auf der Seite von Dan Clark Audio sind stets alle Details in den aktuellsten Ausführungen nachlesbar*.

  • Treiber: 76mm x 51mm single-ended planar magnetic (4. Generation, 0.25dB-Selektion 20-10.000Hz)
  • Frequenzgang: 20Hz – 20kHz
  • Wirkungsgrad: 94dB @1kHz
  • Impedanz: 23 Ω
  • Gewicht: 418 g ohne Kabel
  • Ear-Cups: Aluminium / Kohlefaser
  • Kopfband: Nikel-Titan / Kunstleder
  • Ohrpolster: Synthetisches Wildleder / Leder
  • Kabel: 4.4mm symmetrisches Kabel, 1,2m
  • Hardcase

*Quelle: https://danclarkaudio.com/expanse.html (alle Angaben ohne Gewähr)

AMTS einfach erklärt


Wie bereits angesprochen ist sowohl im Stealth als auch nun im Expanse das „Acoustic Metamaterial Tuning System“ (AMTS) integriert. Im Prinzip handelt es sich dabei um im 3D-Druckverfahren erstellte Einleger, welcher über eine nicht zufällig gestaltete Wabenstruktur und innenliegende Schallkanäle verfügt. In einem Interview auf HeadFi mit Einführung des DCA Stealth hat Dan Clark es sinngemäß so erklärt, dass diese Einleger Resonanzen und Reflektionen gewisser Maßen „einfagen“, dämpfen und die Schallwellen sozusagen neu und optimal ausgerichtet in Richtung Ohr austreten lassen.

Kleinste Frequenzbereiche können gezielt durch Form und länge der Schallkanäle beeinflusst werden. So lassen sich selbst schmale Bereiche und sogar einzelne Peaks so dämpfen, dass die Tonalität regelrecht modelliert und an beliebige Referenzkurven angepasst werden kann. Zudem wird eine nahezu optimal transparente Reproduktion des aufgezeichneten Ursprungssignals möglich, bei dem nahezu keine zusätzliche Hallfahnen, Resonanzen oder sonstige Verzerrungen auftreten, wie bei klassischen Treiber/Gehäuse-Konstruktionen.


Kurzer Erfahrungsbericht – Vom Auspacken bis zum optimalen Klang


Bevor ich nun weiter in die üblichen Bereiche wie „Spielpartner“ und „Klang“ einsteige, muss ich zunächst noch einmal ausholen und einige Wochen zurückgehen. Als mich der DCA Expanse erreichte, habe ich ihn aus einem versiegelten Karton entnommen. Mir war somit klar, dass ich den Kopfhörer erst einmal Zeit zum Einspielen geben muss. Ich habe ihn dann tagsüber an drei Tagen nebenbei laufen lassen, ohne ihn weiter zu hören und bin dann allerdings beruflich auf Dienstreise gewesen. In der Zeit lag der Expanse in seinem Case. Somit habe ich leider die ersten zwei Wochen nicht nutzen können, um ihn die Einspielzeit zu geben, die er benötigt. Das habe ich in den letzten drei Wochen bemerkt, die mir in der Leihdauer noch verblieben sind und erst in der letzten Woche ist der Kopfhörer klanglich auf seinem Hochpunkt angekommen.

Immer wieder kommt die Frage auf, ob Einspielen klanglich überhaupt etwas bringt? Mit meinen nun jahrelangen Erfahrungen kann ich auch anhand von Messungen vorher und nachher sagen, ja und nein. Es hängt wie so oft vom Modell ab und was für Materialien die Hersteller verwenden. Bei DCA kann ich aber sagen, dass stets in den Mitten und im Hochton sich noch einmal Änderungen ergeben, die am Ende für mich deutlich wahrnehmbar sind. Leider lässt sich das in Messungen kaum bis gar nicht abbilden, denn es geht nicht allein um ein n-prozentige Erhöhung bestimmter Frequenzbereiche.


Harman als Referenz?



Der DCA Expanse klingt anfangs direkt aus dem Karton in Betrieb genommen etwas „flach“ oder auch „uninspiriert“, was ich zunächst auf vermeintlich „falsche Zuspieler“ geschoben hatte. Angeblich seien DAPs im allgemeinen nicht geeignet den Stealth oder Expanse ordentlich antreiben zu können. Dennoch habe ich konsequent mit dem N8ii gehört und nach gut einer weiteren Woche habe ich insbesondere im Hochton Details bei bekannten Musikstücken gehört, die zuvor einfach untergegangen sind. Ich wusste ja, dass diese Details da sind. Diese nicht zu vordergründig zu hören, kenne ich vom DCA Stealth oder vom Avantone Planar, welche beide sehr eng der Harman-Kurve folgen.

Für viele Experten ist sie schlicht DIE Referenz in Sachen tonale Abbildung, für mich als einfacher Musikhörer allerdings etwas „langweilig“. Der Bass sowie die oberen Mitten und der Hochtonbereich sind mir einfach etwas zu zurückhaltend. Mit zunehmenden Alter wird die Wahrnehmung oberer Frequenzen z.B. über 10kHz natpürlich nicht besser. Hinzu kommt noch die Wahrnehmung bei unterschiedlichen Lautstärken. Vielleicht empfinde ich gerade deswegen die Harman-Kurve als langweilig, denn ich möchte gern auch bei etwas geringeren Lautstärken Bass aber auch Details und Brillanz deutlicher hören. Muss, denn, dass Musikhören mit Kopfhörern genauso sein muss, wie reales Hören mit eigenen Ohren?

Von mir ein klares „nein“. Und nun komme ich nach dieser kleinen Exkusion zurück zum DA Expanse. Anfangs dachte ich, er ist einfach ein offener Stealth mit mehr Tiefbass, doch der Expanse fing ab einem bestimmten Moment an richtig „aufzuatmen“. Zudem hatte mich vor davor die angeblich bessere räumliche Abbildung des Expanse nicht überzeugen können. Doch das hat sich dann innerhalb weniger Tage mit dem Einspielens komplett geändert.

Mit dem richtigen Sitz der Polster über den Ohren, möglichst oben auf den Ohren und hinten an den Ohrmuscheln anliegend, gibt es eine absolut authentische 3D-Reproduktion. Die Details treten nicht nur tonal plötzlich deutlicher hervor, sondern Instrumente lassen sich weiträumiger präzise orten. Ein wenig zeigt sich das dann auch in Messungen. Beide auf der EARS-Messtation gemessen, zeigt sich wo der DCA Expanse für meinen Geschmack positiv zum Stealth abweicht. Auch wenn der Expanse damit nicht mehr perfekt der Harman-Referenz folgt, begeistert mich seine Klangreproduktion am Ende deutlich mehr.


Spielpartner


Der DCA Expanse ist tatsächlich ein recht schwer anzutreibender Kopfhörer mit einem Wirkungsgrad von nur 94dB/mW. Im Gegensatz dazu gibt es auch Kopfhörer wie den Meze 109 Pro, welcher für die gleiche Lautstärke nur etwa ein viertel der Leistung benötigen. Unter dem Aspekt ist es natürlich interessant, was für Zuspieler geeignet sind, um das volle Potential des jeweiligen Kopfhörers zu nutzen.


ifi audio GO Bar & SPL Phonitor xe


Ich darf schon jetzt verraten, dass selbst eine ifi audio GO Bar den DCA Expance sehr angenehm und absolut zufriedenstellend antreiben kann, wenn man diesen auch gern schnell einfach mal am Notebook oder Smartphone nutzen möchte. Natürlich ist ein stationärer Phonitor xe quasi außer Konkurrenz, denn mit seiner VOLTAiR-Technologie und brachialer Leistung bietet er einerseits genug Headroom und andererseits löst er noch einmal exakter auf, was der DCA Expanse auch umsetzen kann. Der DCA Expanse ist ein Kopfhörer, der minimalste Änderungen und Feinheiten auch hörbar reproduzieren kann. Dem kommt in meinem LineUp nur der Hifiman HE1000v2 nahe, jedoch ist dessen tonale Abstimmung nur bedingt vergleichbar, auch dazu später mehr.


Cayin N8ii & HA-3A


Zwischen der GO Bar und dem Phonitor xe gibt es natürlich weitere Zuspieler in meinem LineUp, die mit dem DCA Expanse eine sehr gute Figur machen. Allen voran, auch wenn es die reinen Leistungsdaten nicht vermuten lassen würden, sind zwei Ausnahmeprodukte von Cayin. Da ist als DAP der Cayin N8ii zu nennen, mit dem der Expanse traumhaft zusammenspielt. Aufgrund der tonalen Abstimmungn des Expanse gefällt mir der N8ii mit ihm im Transistor-AB-Betrieb im „P+“-Modus am besten. Hier drückt der N8ii einfach ein wenig mehr. Der DCA Expanse klingt so noch etwas „lebendiger“. In Anbetracht des geringen Wirkungsgrades des DCA Expance ist der Cayin trotz seiner nur recht „geringen“ maximal 1.200mW je Kanal ein sehr guten Spielpartner. Im High-Gain treibt der den DCA Expanse energisch und sehr dynamisch an, wobei meine maximale Hörlautstärke bei 80/100 Stufen liegt. Selbst für leise Aufnahmen sind noch genug Reserven vorhanden.

Was die Leistungsdaten angeh verhält es sich ähnlich mit dem Cayin HA-3A als stationärem Zuspieler. Dieser liefert den Klang mittels Röhrentechnik und verfügt sogar über „nur“ 850mW je Kanal im symmetrischen Betrieb und trotzdem klingt der DCA Expanse mit ihm im Zusammenspiel einfach nur traumhaft. Im Gegensatz zum DAP von Cayin spielt der HA-3A mit seinen Röhren auf einem Niveau mit vielen Transistor-Endstufen was den Druck im Bass und die Dynamik allgemein angeht. Zugleich bringt er aber auch diese Sanftheit im Hochton mit, die selbst bei hochenergetischen Abmischungen zu keiner Zeit zu schmerzenden Klangspitzen führt. Und was den Antrieb des DCA Expanse angeht, bin ich auch in dieser Kombination hochzufrieden. Auch wenn der N8ii knapp 50% mehr Leistung bietet, schlägt sich das am Ende kaum in der maximal erreichbaren Lautstärke nieder. Erst wenn eine Quelle die vierfache Leistung bietet, dann lässt sich die doppelte Schallintensität erreichen. Konkret bedeutet das, dass auch mit dem Cayin HA-3A bei meiner maximalen Hörlautstärke sich der Lautstärkeregler immer noch gut ein viertel Kreis weiter stellen lässt. Auch hier ist genug Reserve vorhanden.

Mit beiden Geräten von Cayin ist es eine wahre Freude mit dem DCA Expanse die Zeit beim Musikhören zu vergessen. Ich denke nicht, dass es noch viel besser geht, selbst wenn noch ein Vielfaches in die Klangkette vor dem DCA Expanse investiert werden würde.

DCA Expanse & Hifiman HE1000v2 am SPL Phonitor xe


Hinweis:

An dieser Stelle der Hinweis zur Gefahr, sich beim Aussetzen zu hoher Lautstärke das Gehör nachhaltig schädigen zu können. Das gilt besonders für die Benutzung von Kopfhörern im Allgemeinen.





Externe Playlisten – Qobuz & Spotify


Ich habe in einigen Playlists Musik zusammengestellt, mit welchen sich Eigenschaften von Kopfhörern besonders gut heraushören lassen. Am besten Du hörst Dich selbst durch meine Playlisten durch.


Mit den folgenden Links gelangst du direkt zu den Anbietern. Es handelt sich um keine Affiliate-Links. Hast du bei den Streaming-Diensten kein angemeldetes Konto, kannst du jeweils knapp 30 Sekunden in die Songs reinhören. Eine Verpflichtung zu Anmeldung besteht dafür natürlich nicht.




Der folgende Link führt Dich zur Miniklangwunder-Spotify-Playliste und mit Klick auf die unten aufgeführten Banner gelangst du zu den Miniklangwunder-Qobuz-Playlisten. Diese werden sogar von Qobuz direkt unterstützt. Qobuz hat sie unter der Rubrik „Events & Medien“ veröffentlicht. 🙂



Wer also maximal audiophiles Streaming nutzen möchte, klickt sich einfach zur Qobuz-Playliste von Miniklangwunder.

https://open.qobuz.com/playlist/4070201



Klang


Der DCA Expanse ist nach dem offenen Prinzip entwickelt worden, was Vorteile für das Schwingverhalten der Treiber mit sich bringt. Dennoch wurde der Expanse nicht nur durch das eingebrachte Meta-Material zum Ohr hin bedämpft sonder auch nach außen wurde nicht wenig Aufwand in die passende Dämpfung betrieben. Das macht sich sofort dahin bemerkbar, dass der Expanse kaum weniger passiv abschirmt als so manch geschlossener Kopfhörer. Anfänglich hat mich das irritiert, denn ein offener Kopfhörer wie der HE10000v2 klingt akustisch zur Umwelt nahezu transparent, während der Expanse die Umwelt weitestgehend ausblendet. Andererseits zeigen sich während meiner Testphase dadurch so viele Vorteile, das mir es am Ende völlig egal ist, welchem Prinzip der Kopfhörer folgt.

Ich habe es schon angedeutet, dass mir der DCA Expanse tonal und auch hinsichtlich der räumlichen Reproduktion einfach sehr gut gefällt. Dazu kommen noch weitere Aspekte, die ich so nicht erwartet hatte. Um das alles etwas nachvollziehbarer und konkreter zu machen, versuche ich mit einigen Musik-Beispielen meine Eindrücke genauer zu beschreiben.



„All Night Long“ von Eve St. Jones


Ein sehr leicht federnder und angenehmer Bass im Song „All Night Long“ von Eve St. Jones erzeugt einfach ein wohliges Gefühl. Zudem spielen die Percussions sehr schön weiträumig und tragen zusammen mit dem Flötenspiel und der Gitarre den Gesang auf breiter Ebene. Einfach toll.



„My Bass“ von Brian Bromberg


Etwas spezieller im Song doch genauso eindrucksvoll präsentiert der DCA Expanse dieses akustische Solo. Minimalistisch mit Halleffekten aufbereitet klingt das nicht mit jedem Kopfhörer sauber. Die schnell angeschlagenen Seiten klingen mit dem Expanse absolut authentisch. Die Treiber sind verdammt schnell. Was der Tonmeister aus dieser Aufnahme gezaubert hat und mir nun auf die Ohren gegeben wird ist eine wahre Freude. Mit dem Hifiman HE1000v2 klingt das noch ein wenig großräumiger, doch es fehlt ein wenig die Leichtigkeit des Expanse und der Bass klingt im direkten Vergleich weniger authentisch. Der Punkt geht klar an den Epanse.


„Yello Daffodils“ von Malia


Der Tiefbass in diesem Song ist außerordentlich präsent und dabei nicht zu überbetont. Auch sehr laut gespielt hält der DCA Expanse den Bass souverän in Griff. Die schon im Song kräftig abgemischte Stimme setzt sich auch mit dem Expanse durch, ohne aber zu nerven, was wiederum den absolut angenehmen oberen Mitten des Expanse zuzuschreiben ist.


„Chocolate Chip Trip“ von Tool


Immer wieder ein Hammer-Song. An dem scheitern so viele Kopfhörer. Während der DCA Expanse mit dem Schlagzeug und den Synhtheziser-Sounds keinerlei Problem hat, ist der ab 1:20 bis 2:00 Minuten 12kHz-Ton nicht sofort hörbar. Hier benötigt es ein wenig mehr Lautstärke, doch dann kommt auch dieser eigentlich fiese Ton erträglich an mein Ohr. Erneut verweise ich auf den Hifiman HE1000v2 und auch auf den Meze 109 Pro, die diesen Ton deutlich kräftiger wiedergeben. Allerdings ist das etwas zu kräftig. Während ich mit dem DCA Expanse den Song ordentlich laut hören kann, darf ich mit den anderen beiden Kopfhörern
nicht viel mehr als Zimmerlautstärke einstellen, sonst gibt es kleine Nadelstiche.


Klangfazit


Soviel zu nur einigen Songs und mein Eindruck mit dem DCA Expanse. Während meiner mehrwöchigen Leihdauer finde ich immer wieder neue Songs, bei denen mir einfach auch mal der Mund offen stehen beibt; kein Spaß.

Lässt man sich auf den Expanse ein und hat die Möglichkeit mit anderen top Kopfhörern zu vergleichen, wird schnell klar, was er wirklich kann.

Mit leicht betontem, absolut präzisem und dynamischen Bass, goldenen Mitten für authentische Gesangswiedergabe und toller Instrumentenreproduktion sowie zurückhaltendem und dennoch brillantem, involvierenden Hochton wird ein ehrlicher Raum mit optimaler Klangortung aufgespannt. Klanglich für mich eiin absoluter Ausnahmekopfhörer.


Messungen



Vergleich DCA Expanse zu…


…Hifiman HE1000v2


Der Hifiman HE1000v2 klingt deutlich offener und erzeugt auch eine deutlich größere Räumlichkeit. Tonal werden Stimmen und Instrumente jedoch leicht hell eingefärbt, da er im Vergleich zum DCA Expanse eine deutliche kräftigere Betonung im Bereich der Mitten und des Hochtones mitbringt. Im Bassbereich schenken sich beide Kopfhörer nichts. Beide habe ich im direkten Vergleich am Phonitor xe betrieben und muss dem DCA Expanse insgesamt die bessere Note geben, wenn es um Dynamik und Klarheit geht. Wo der Hifiman HE1000v2 Details durch mehr Energie im Hochton herausstellt, erarbeitet der Expanse sich seine absolut klare und konturierte Reproduktion durch eine idealeWiedergabe ohne jegliche Verzerrungen. Beide Kopfhörer spielen auf einem top Niveau, wobei der hifiman eher der Analytiker von beiden ist, während der DCA Expanse zum Träumen einlädt.


…HEDDphone


Dieser Vergleich gestaltet sich insofern sehr interessant, da tonal beide ähnlich entspannt zu Werke gehen. Allerdings ist der HEDDphone deutlich schwerer und auch im Tragekomfort kommt er nicht an den DCA Expanse heran. Während der Expanse trotz seines geringen Wirkungsgrades selbst an der GO Bar gut spielt, macht das mit dem HEDDphone deutlich weniger Spaß. Der HEDDphone verzerrt früher, wenn die Treiber nicht mit einem potenten Verstärker angesteuert werden. Möglicherweise ein Effekt der AMT-Treiber. Andererseits liegt der HEDDphone bei nur 87dB/mW Schalldruckpegel. Doch auch am Phonitor xe, der den HEDDphone locker antreiben kann, spielt der DCA Expanse deutlich souveräner, klarer, dynamischer, einfach eine Klasse besser.




Fazit



Der DCA Expanse löst sich von den üblichen Klassifizierungen, die gern mit Adjektiven beschrieben werden wie offen oder geschlossen, analytisch oder warm, dynamisch oder organisch, weit oder intim. Der DCA Expanse ist für mich der erste Kopfhörer, der als echter Allrounder alle Dispziplinen auf top Niveau abdeckt, ohne dass er irgendwelche Kompromisse eingeht.

Sobald der DCA Expanse richtig eingespielt ist und die optimale, individuelle Trageposition der Treiber zu den Ohren gefunden wurde, spielt er auf einem top Niveau. Für mich befindet sich der DCA Expanse Dank seiner erweiterten Interpretation der Harman-Kurve und seiner phänomenalen Verzerrungsfreiheit aktuell auf Platz 1 meines persönlichen Treppchen.

Dan Clark Audio hat mit dem Expanse das derzeit möglicherweise atemberaubendste und zudem universellste Flaggschiff auf dem Markt der absoluten High-End-Kopfhörer gebracht!

I love it!


Bewertung

Referenzklasse - Dan Clark Audio Expanse
Insgesamt
97.5%
97.5%
  • Tiefbass - 100%
    100%
  • Bass - 98%
    98%
  • Mitten / Stimmen - 98%
    98%
  • Mitten / Instrumente - 98%
    98%
  • Obere Mitten - 98%
    98%
  • Brillanz / Hochton - 98%
    98%
  • Auflösung / Transparenz / Separation - 100%
    100%
  • Dynamik - 94%
    94%
  • Räumlichkeit - 96%
    96%
  • Design / Konstruktion / Verarbeitung - 96%
    96%
  • Tragekomfort - 96%
    96%

Klangfreund"M"

gelernter Radio- und Fernsehtechniker und ein Klangfreund mit Leidenschaft zu Kopfhörern, DAPs und sonstigen Miniklangwundern; liebt eine ordentliche Reproduktion satter Bässe, ausgewogene Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten, entspannter Hochton mit akzentuierter Brillanz, kurz TP-Signatur; OverEar-Lineup: Dan Clar Audio Expanse, Meze Empyrean 2, Hifiman HE1000SE, HEDDphone 2, Hifiman Audivina, Dan Clar Audio E3; InEar-Lineup: Headphone Company Zeitgeist Blue, Sennheiser IE600, iBasso iT07; Dauerhaft eingesetzte DAPs: Cayin N8ii, iBasso DX320 Max TI; Kopfhörerverstärker im Bestand: Cayin HA-3A, RME ADI 2/4 Pro SE, ifi Audio GO Bar