Mit den Airpods 3. Generation bringt Apple erneut True-Wireless-Kopfhörer auf den Markt, die ins Ohr eingehängt werden und ohne Silikon-Tips auskommen. Wie diese Technik sich nun klanglich entwickelt hat, warum sie mich seit Jahren täglich begleitet und was es mit dem Apple-Ecosystem auf sich hat, dazu mehr in diesem Bericht.
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Die Apple Airpods 3. Generation habe ich am Erscheinungstag über den offiziellen Apple-Shop bestellt.
Vorwort – Warum Apple Airpods im Miniklangwunder-Test?
Ich nutze im Prinzip schon immer Nicht-Apple Geräte. Die Geräte der Apple-Welt sind einerseits preislich oft sportlich, andererseits konnte ich mich nie mit den Einschränkungen, zum Teil auch durch die Lightning-Schnittstelle verursacht, anfreunden. Vor etwa sechs Jahren habe ich einen kurzen Ausflug mit einem iPad Mini 2. Generation und einem iPhone 6 gewagt und danach das Kapitel Apple für mich geschlossen. Lediglich ein „normales iPad“ der 6. Generation habe ich im Laufe miener Youtube-Aktivität fast ausschließlich zum Schneiden von Videos mit Lumafusion genutzt. Die Datenübertragung war dabei nicht trivial und hat mich oft herausgefordert. Doch das Schneiden und Berechnen meiner Filme ging deutlich komfortabler, schneller und leiser über die Bühne als mit meinem Windows-Notebook.
Als dann Apple die ersten Produkte mit USB-C vorgestellt und auch die 2020er iPad Pro Modelle umgestellt hatte, habe ich zunächst mein altes iPad ersetzt. Mit dem iPad Pro 11 gab es dann zum ersten Mal mit einem Apple Gerät ungeahnte Möglichkeiten in Bezug auf die Nutzung diverser Peripherie. Problemlos konnte ich neben externen Festplatten auch DACs und Kopfhörerverstärker direkt nutzen. Nachdem Apple dann unlängst den M1-Chip vorgestellt hat und seither ein bezahlbarer Quantensprung in Sachen Notebooknutzung verfügbar ist, stelle ich seit etwa Mitte 2020 meine IT auf Apple-Produkte um.
USB-C macht Notebook und iPad deutlich flexibler was die Nutzung von Peripherie angeht. Beim iPhone ist leider auch in 2021 selbst mit dem neusten Modell immer noch Lightning angesagt. Dennoch habe ich auch beim Smartphone umgestellt, da auch das iPhone 12 Pro Max optimal meinen produktiven Workflow optimal unterstützt.
Wie angedeutet bringt der Lightning-Anschluß jedoch insbesondere für mobiles Audio noch zwei Wermutstropfen mit. Zum einen kann ich kabelgebundene Kopfhörer nur mittels MFI zertifizierte DACs nutzen und zum anderen steht via Bluetooth maximal AAC zur Verfügung. Letzter Punkt fällt zumindest jedoch für mich nicht so stark ins Gewicht, da für mich auch diese Übertragungsqualität für unterwegs und um Musik zu konsumieren mehr als nur zufriedenstellend ist. Diese Kompromisse gehe ich ein, um das Potential meiner IT-Landschaft voll ausnutzen zu können.
Was die mobile Kopfhörerbeschallung mit dem iPhone angeht, gibt es mit den Airpods 1 und 2 sowie den Airpods Pro und Max einige Möglichkeiten, die Apple direkt anbietet. Ich nutze seit knapp drei Jahren täglich die Airpods 2 – und ja, das ist auch mit einem Android-Smartphone möglich. Sie sind für mich eher „Arbeitstiere“ als Miniklangwunder. Die Airpods Pro konnten mich leider nichts überzeugen, da sie mir zum einen tonal nicht gefallen haben und noch wichtiger, mir mit den Silikon-Tips keinen guten Sitz bieten konnten. Im Bereich der InEar-Kopfhörer hat sich mit den Apple Airpods 3. Generation nun wieder etwas getan, über das es sich hier zu berichten lohnt.
· Thema Preis
Ach ja…
…und was den Preis angeht, wird der Airpod 3. Generation im Consumer-Bereich in vielen Tests als kostspielig insbesondere zum Pro eingeordnet. Nicht nur im Vergleich zu den hier für gewöhnlich vorgestellten Kopfhörern befindet er sich mit 199,-€ im unteren Preissegment, sondern selbst im Bereich Apple-Zubehör ist er sogar eher erschwinglich. Wer ein iPhone aktuellerer Generation besitzt, sollte sich nicht wundern und schon gar nicht den Preis als negativen Punkt sehen. Wer sich ein Smartphone für um tausend Euro zulegt, der sollte auch für gute Kopfhörer für zweihundert Euro nicht zurückschrecken. Das ist wie Porsche fahren und Diesel tanken wollen.
Dieses etwas längere Vorwort soll auch ein wenig die Nicht-Apple-Nutzer abholen oder zumindest ein Szenario aufzeigen, welches allgemein nachvollziehbar ist. Wer sich also auch als Nicht-Apple-Fan auf diesen Artikel einlassen kann, der darf gern weiter lesen…😎
Verpackung & Lieferumfang
Die Apple Airpods 3. Generation werden lediglich mit einem USB-C auf Lightning Kabel sowie etwas Informationsmaterial in einer kleinen zweiteiligen Schachtel geliefert. Typisch für Apple ist die Verpackung unspektakulär und trotzdem ansprechend gestaltet. Nach dem Abziehen der oberen Hälfte liegt das Case in einer Schale, die es sicher in der Schachtel fixiert. Technische Angaben zum Kopfhörer selbst sucht der audiophil interessierte Apple-Nutzer vergeblich. Weder auf dem Karton noch in den Dokumenten lassen sich Angaben zu Frequenzbereich, Lautstärke oder Treiberprinzip finden.
Handhabung & Technik
Die Einrichtung geht im Apple-Ecosystem denkbar einfach. Nach dem Auspacken bringt man die Airpods mit dem Case einfach in die Nähe seines iPHones oder iPads, klappt den Deckel auf und eine Animation mit Abbildung der Airpods erscheint. Vor der ersten Nutzung erscheint die Frage, ob die Airpods mit dem Gerät verbunden werden sollen. Nachdem diese bestätigt wurde, sind Zuspieler und Airpods direkt via Bluetooth gekoppelt. Fortan informiert eine ähnliche Animation beim Öffnen des Case direkt über die Ladestände der Airpods selbst und des Ladecase. Das ist zwar nicht neu, doch vielleicht interessant für Nicht-Apple-Nutzer. In dem Zusammenhang sei gesagt, dass in dem Moment die Airpods direkt auch an einem Macbook oder iPad benutzt werden können und zwar, ohne dass separate BT Paarungen notwendig sind. Auch der Wechsel vom Macbook zum iPhone oder iPad geschieht schon fast ein wenig magisch wenn man angerufen wird oder einfach mit dem Tablet weiterarbeiten möchte.
Zurück zu den Airpods selbst. Allen voran bewirbt Apple mit den Airpod 3. Generation den 3D Audio und Adaptive EQ. Mit Hilfe spezieller Mikrofone wird der Klang individuell an jedes Ohr automatisch angepasst. Der Akku der Airpods soll je nach Nutzung zwischen 5 und 6 Stunden halten, bei Telefonie 4 Stunden. Das Case verlängert die Spielzeit auf bis zu 30 Stunden insgesamt. Aufgeladen wird das Case entweder per Lightning Kabel oder kabellos via QI. MagSafe kommt ebenfalls zum Einsatz. Das bedeutet vereinfacht, dass im Case Magnete eingearbeitet sind, welche zusammen mit einem MagSafe kompatiblen QI Ladegerät dafür sorgen, dass das Case auch bei Erschütterung am Ladepad haftet.
In Sachen Akustik werden beim Telefonieren Windgeräusche minimiert und die Stimme hervorgehoben. Die dynamischen Treiber sollen tiefe, satte Bässe und brillant, glasklare Höhen wiedergeben. Die in den Schäften eingearbeiteten Tasten folgen dem gängigen Prinzip der Bedienung. 1x Drücken Play/Pause, 2x Drücken Lied vor und 3x Drücken Lied zurück. Eine Steuerung der Lautstärke ist via Siri (langer Tastendruck) nur indirekt möglich.
Das Einsetzen der Airpods 3. Generation ist maximal einfach. Die TWS jeweils auf der richtigen Seite einfach in die Ohrmuscheln hängen. Durch die ovale Form passen sich die Gehäuse sehr schön ein, ohne störenden Druck aufzubauen. Die großen Schallöffnungen werden so direkt vor dem Ohrkanal positioniert. Die Apple Airpods 3. Generation spielen somit quasi offen im Vergleich zu InEar-Kopfhörer, welche mit einem Silikon-Tip im Hörkanal abdichtend fixiert werden.
Laut Apple sind die Kopfhörer nun auch nach IPX4 von allen Seiten spritzwassergeschützt. Das ist nicht schlecht, bedeutet aber auch, dass Eintauchen in Wasser nicht abgedeckt ist.
Quelle: www.apple.com/de
Alle Angeben natürlich ohne Gewähr. Zudem können sich Inhalte bei Apple nach der Veröffentlichung dieses Artikels geändert haben.
Design & Tragekomfort
In Sachen Design hat Apple es mit den InEars im Viertelnoten-Design vorgemacht. Auch wenn anfangs viele lustige Vergleiche gezogen wurden, gab es viele Nachahmer. Auch die Airpods 3. Generation besitzen einen länglichen Schaft, doch die Form erinnert nun weniger an eine Note. Vielmehr schmiegen sich die Gehäuse nun deutlich besser in die Ohrmuschel und auch der Schaft führt mit einem angenehmeren Winkel aus dem Ohr heraus. Schon das alte Design hat bei mir persönlich gut gesessen, wenn auch im Vergleich zu der neuen Form etwas locker.
Im Vergleich zu den Airpods Pro gefällt mir hier deutlich besser, dass auch mit den Airpods 3. Generation nach dem Einhängen meine Umgebung weiterhin gut wahrnehmbar ist und dass sich auch bei Positionsänderungen der Airpods bei Bewegung der Klang nicht ändert. Das ist bei allen IEMs der große Nachteil, welche im Hörkanal einen dichten Sitz benötigen, um den besten Klang zu bieten. Schon beim normalen Gehen kommt es bei mir immer wieder vor, dass ich InEar-Kopfhörer alle paar Minuten nachführen muss, damit der Bass zurück kommt. Wie schon bei den Aipods 1 & 2 ist das auch bei den Airpods 3. Generation kein Problem. Was den Tragkomfort angeht: Nahe an der Perfektion.
Die Gehäusehälften sind gut erkennbar. Wo sie zusammengesetzt sind, gibt es an einigen Stellen leichte Überstände. Das stört nicht, ist aber sichtbar. Das Case verfügt über das bewährte Metallscharnier. Allerdings hat das neue Case etwas mehr Spiel als das Case meiner alten Airpods. Ansonsten gibt es jedoch seitens der Produktion keine Auffälligkeiten, daher ist die Verarbeitung insgesamt aus meiner Sicht mit gut zu bewerten.
Externe Playlisten – Qobuz & Spotify
Ich habe in einigen Playlists Musik zusammengestellt, mit welchen sich Eigenschaften von Kopfhörern besonders gut heraushören lassen. Am besten Du hörst Dich selbst durch meine Playlisten durch.
Mit den folgenden Links gelangst du direkt zu den Anbietern. Es handelt sich um keine Affiliate-Links. Hast du bei den Streaming-Diensten kein angemeldetes Konto, kannst du jeweils knapp 30 Sekunden in die Songs reinhören. Eine Verpflichtung zu Anmeldung besteht dafür natürlich nicht.
Der folgende Link führt Dich zur Miniklangwunder-Spotify-Playliste und mit Klick auf die unten aufgeführten Banner gelangst du zu den Miniklangwunder-Qobuz-Playlisten. Diese werden sogar von Qobuz direkt unterstützt. Qobuz hat sie unter der Rubrik „Events & Medien“ veröffentlicht. 🙂
Wer also maximal audiophiles Streaming nutzen möchte, klickt sich einfach zur Qobuz-Playliste von Miniklangwunder.
Klang
Ich nehme es gleich vorweg. In Verbindung mit meinem iPhone 12 Pro Max und den entsprechenden Einstellungen klingen die Airpods 3. Generation absolut fabelhaft, was ich am Ende auch in meine Bewertung einfließen lasse.
· Out-of-the-box
Im ganz normalen Modus out-of-the-box gibt es schon bei den ersten Tönen einen Aha-Effekt. Denn wie bereits in vielen Videos der vollere Klang mit satterem Bass gelobt wird, habe ich auch sofort diesen Eindruck. Allerdings relativiert sich das ein wenig, denn in Sachen Mitten und Hochton wirkt mir alles doch sehr relaxt. Dennoch kann sich der Klang schon ohne Anpassungen absolut in den Bereich „weiß zu gefallen“ einordnen. Mit den Airpods Pro war das nicht so. Deren Klang habe ich deutlich „flacher“, mit weniger Detailabbildung und etwas „muffig“ in Erinnerung. Das war auch der Grund, warum ich sie nicht behalten hatte. Da half auch ANC oder der zugegeben sehr gute Trancparency-Mode leider nichts.
· Klanganpassung
Apple bietet für Zubehör aus eigenem Hause Änderungsmöglichkeiten für den Klang an. welche direkt in das System integriert sind. Dabei spielt neben Anpassungen zum Musikhören auch bessere Sprachverständlichkeit ein wichtige Rolle. Einen manuell einstellbaren Equalizer gibt es allerdings nicht. Doch schon mit den gebotenen „Kopfhöreranpassungen“ klingen die Airpods 3. Generation dann so, wie ich es mag. In der Abstimmung „Ausgewogene Töne“ und „leichter“ Verstärkung werden die Mitten und Höhen etwas mehr betont während der Bass nicht an Tiefgang und Qualität verliert. Höre ich damit meine Playlisten durch, gefällt mir das sogar so gut, dass ich überlegt habe, ob ich überhaupt noch einen anderen TWS Kopfhörer benötige.
· 3D-Klang / Räumlichkeit
Zusätzlich gibt es noch die 3D- Funktion, welche nicht nur bei von Apple extra aufgearbeiteten Filmen oder Musiktiteln greift, sonder auch normales Stereo in 3D umrechnet. Für gewöhnlich ist mir das eigentlich immer zu künstlich. Solche Funktionen bringen insbesondere bei Musik sehr oft auch Nachteile mit, insbesondere bei Studioaufnahmen. Was soll ich sagen, Apple macht hier einen hervorragenden Job.
Mit Einschalten des 3D-Klang werden die Mitten noch etwas mehr betont, Stimmen rücken tatsächlich in ein virtuelles Zentrum, während Instrumente mehr Abstand gewinnen. So wird ein Raum nicht zu großer Raum aufgespannt aus dessen Ecken dann auch einzelne Akzente zu hören sind. Im Hochton gibt es da offensichtlich zusätzlich noch schmalbandige Betonungen, die diesen Effekt unterstützen und für ein Plus an Brillanz sorgen. Klanglich bleibt dabei alles sauber, es entstehen keine Berechnungsartefakte.
Um den räumlichen Einruck zu verstärken gibt es auch leichte Hallfahnen. Diese stören mich sonst immer am meisten. Insgesamt wird der Klang bildlich gesprochen aufgefächert und das zuvor kräftige Klangvolumen verteilt sich in einem deutlich größeren Raum, wodurch alles etwas luftiger und weniger „massiv“ wirkt. Dennoch bleiben trockene Bässe bestehen und weiche Bässe klingen raumfüllender. Dann klingen die Airpods 3. Generation fast so, als würden Bio-Zellulose-Treiber den Bass herbei zaubern. Selbst mit Musik gefällt mir das in sehr vielen Fällen sehr gut, das hätte ich nicht erwartet.
Apple liefert mit dem 3D-Feature in allen Bereichen eine überzeugende Vorstellung ab. Die Effekte empfinde ich als nahezu optimal und dem Inhalt entsprechend angepasst. Ohrenscheinlich wird nicht einfach Stumpf ein Effekt über den gesamten Frequenzbereich pauschal dazu addiert.
Apple bewirbt genau das 3D-Feature mit „magisch remasterter Klang“. Und ja, besser kann ich das auch nicht beschreiben. Passt!
Vergleich InEar-Kopfhörer
· Soundcore Liberty 3 Pro (TWS)
Die Soundcore Liberty 3 Pro (hier mein Mega-Test auf Youtube) kosten laut Liste 169,-€ und sind damit ein wenig preisgünstiger als die Airpods 3. Generation. In Bezug auf den Klang haben sie deutlich mehr Möglichkeiten zur Individualisierung und spielen auch technisch und klangqualitativ auf einem sehr hohen Niveau. In der Grundabstimmung gefallen mir die Airpods allerdings besser, da die Soundcore für meinen Geschmack zu fett abgestimmt sind. Selbst bei maximal möglicher Minimierung des Basses langt der weiter kräftig hin, doch dann in einem Rahmen, der mir auch sehr gefällt. Auch die Airpods spielen basstechnisch ähnlich kraftvoll, gehen dabei aber etwas differenzierter zu Werk.
Beide Kopfhörer spielen tendenziell im Bass etwas weicher, wobei ich Vorteile bei den Airpods wahrnehme, wenn es um die Reproduktion trockener Bässe geht. Beim Soundcore wird ein ähnlicher Eindruck mit einer leichten Betonung im Oberbass erzeugt, was bei Rock, Pop und Mainstream gut funktioniert. Im Bereich Jazz oder Chillout zeigt sich jedoch, dass Apple hier einfach technisch die Nase vorn hat.
· „Kino-Modus“
Insbesondere beim Ansehen von Filmen grummelt es in vielen Szenen im Tiefbasskeller unterschwelliger und imposanter als bei den Liberty. Schaltet man dann auch noch 3D ein – egal ob „nur“ 3D oder sogar Spatial-3D – klingen alle anderen Kopfhörer nur noch nach 2. Wahl. Wenn schon die Airpods 3. Generation so abliefern, wie sich so ein Film wohl dann erst mit den OverEars Airpod Max anhört? Spoiler: Ich weiß es jetzt… 😎
Weiter im Vergleich für Musik ohne 3D. Was die Mitten und den Hochton angeht empfinde ich auch beide in der technischen Abbildung auf Augenhöhe. Entsprechend eingestellt gefallen mir Stimmen und Instrumente bei beiden gleich gut. Im Hochton klingt der Soundcore bei Bedarf noch etwa brillanter und kräftiger, neigt aber auch dazu, etwas metallisch zu spielen. Der Balanced Armature Treiber des Soundcore bringt eben diesen Fingerabdruck mit während der Airpod 3. Generation hier „runder“ spielt und dennoch die notwendige Brillanz und Separation mitbringt. und zugleich etwas relaxter spielt.
Dennoch geht der Punkt für die bessere Individualisierung an den Soundcore, auch wenn der Airpod 3. Generation mit den gebotenen Klangeinstellungen komplett meinen Geschmack bedient.
· KEF Mu3 (TWS)
Der Vergleich der Airpods 3. Generation zu den KEF Mu3 (hier mein Bericht auf Youtube) ist deutlich analoger machbar. Die KEF Mu3 liegen Listenpreis bei 229,-€ und ich zähle sie auch jetzt, einige Monate später, zu den derzeit besten Hifi-TWS Kopfhörer. Genauso wie Apple und mehr noch konzentriert sich KEF nicht darauf möglich viele Features und Einstellmöglichkeiten per App zu liefern. Die Mu3 sind ab Werk angeregt abgestimmt und es macht Spaß mit ihnen Musik zu hören. Der Bass kommt noch kräftiger in mein Ohr als mit dem Airpod 3. Generation, was mir persönlich jedoch gelegentlich zu viel ist. Apple schafft es hier den Bogen gekonnt maximal zu spannen. Trotzdem spielt der Mu3 technisch einwandfrei und trotz ebenfalls nur AAC auf Hifi-Niveau. Spätestens bei diesem Vergleich sehe ich auch den Airpod 3. Generation.
Im Bereich der Mitten und insbesondere des Hochtons langt der Mu3 deutlich kräftiger hin, während der Airpod ausgeglichener spielt. Hier muss jeder selbst entscheiden, ob er der angeregten Spielweise eines Mu3 mit ordentlicher Hochtonenergie oder dem Airpod 3. Generation mit kräftigem Bass, klarem Gesang und einer seidiger Brillanz den Vorzug gibt.
· Sennheiser IE900 (Kabel)
Nun noch ein unfairer Vergleich, den es aber braucht, um den Airpod 3. Generation richtig einzuordnen. Wie schon im Artikel zum Sennheiser IE 900 ist es auch heute noch so, dass er mich jedes Mal aufs Neue flasht, wenn ich ihn benutze. Das schafft der pure Dynamiker zu einem Preis von 1.2993,-€ bereits ab Werk. Die Airpods benötigen für diesen Effekt etwas Softwareunterstützung. Sind die Airpods 3. Generation erst einmal personalisiert, holen sie mich jedes Mal genauso aufs Neue ab wie die deutlich teureren Sennheiser. Der Sennheiser bietet insgesamt deutlich mehr Energie in den oberen Mitten und im Hochton. Zusätzlich spielt er etwas dynamischer und spätestens am iBasso DX300 Max betrieben ist sofort klar, dass hier die audiophile Referenzklasse spielt.
Die Airpod 3.Generation kommen an diese Performance nicht heran. Sie sind im Bass jedoch sehr ähnlich abgestimmt und auch Gesang und Instrumente sind mit dem IE 900 vergleichbar. Die Airpod bieten statt der extremen Klarheit und Trennschärfe eine warme und softe Abstimmung. Im direkten Vergleich ist der Sennheiser heller abgestimmt und bietet mehr Transparenz und Kontur. Für den im Vergleich geringen Preis brauchen sich die Airpods allerdings nicht zu verstecken.
· Vergleichsfazit
Im Vergleich zum kabelgebundenen High-End-IEM können die Airpod 3. Generation klanglich nicht mithalten. Was jedoch das Gesamtpaket angeht, kann er mich genauso begeistern wie der 6,5-fach teurere Sennheiser. Und definitiv kann Apple mit den Airpod 3. Generation als quasi offenen TWS Kopfhörer mehr als nur gut mit anderen TWS-Kopfhörern mithalten und im eigenen Eco-System sogar deutliche Vorteile ausspielen.
Wenn es um die Punkte der möglichen Klangänderungen geht, wobei grundsätzlich 3D- bzw. Spatial-3D-Audio hervorzuheben ist, ist Apple derzeit alternativlos. Der Airpod 3.Generation ist in Anbetracht seines Preises von 199,-€ und dank seiner technischen Möglichkeiten in den Vergleichen zu anderen InEar-Kopfhörern, egal ob kabelgebunden oder kabellos, quasi eine Art „Allround-Star“. Chapeau an Apple!
Fazit
Um jedem Missverständnis vorzubeugen möchte ich noch einmal betonen, dass meine Bewertung sich ausschließlich auf die Nutzung im Apple Eco-System. Wer am Mac oder MacBook arbeitet, sich Filme ansieht oder auch nur nebenbei Musik hört und zugleich telefonisch erreichbar sein möchte kommt um einen Kopfhörer aus dem Hause Apple nicht umher. Als InEar Kopfhörer ist aus meiner Sicht der Airpod 3. Generation aktuell (Stand November 2021) das Maß aller Dinge.
Für den täglichen Einsatz für das schnelle Musikhören auf hohem Niveau sind zumindest die Apple Airpods 3. Generation für jeden iPhone Nutzer das beste Audio-Produkt in der Hosentasche. Aus der Sicht eines Apple-Nutzers feiere ich die Airpods 3. Generation total und kann ihnen nur eine fette Empfehlung aussprechen!
Selbst als TWS-Kopfhörer an Nicht-Apple-Zuspielern ohne die Apple spezifischen Features nutzen zu können, verrichten sie einen einen guten Job. Doch im Eco-System von Apple spielen sie ihr Potential erst richtig aus. Auch wenn sie nicht in der Klasse spielen, in der sich ein ein audiophiles Referenz-Flaggschiff befindet, liefert Apple für 199,-€ Beachtliches ab.
Bewertung – gilt für die Nutzung im Apple Ecosystem
… und nur mit meinen persönlichen Einstellungen zur Klangveränderung; Musikwiedergabe via iPhone und Filme via MacBook Air M1 mit Netflix im Safari-Browser inkl. Spatial-3D-Audio
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out-of-the box sowie an Nicht-Apple Geräten betrieben sind Einbußen im Bereich der oberen Mitten/Hochton sowie der Räumlichkeit gegeben, zudem fehlen dann Möglichkeiten zur Klanganpassung sowie 3D-Audio
bei Bewertung als einfacher TWS-Kopfhörer liegen die Airpods 3. Generation in Summe bei nur knapp 86%