Sommerspaß 2016 – Low Budget Segment

Für gewöhnlich beschäftige ich mich mit jedem Lautsprecher einzeln ausführlich, doch gerade jetzt für den endlich durchgestarteten Sommer, möchte ich gleich drei Lautsprecher eines Herstellers aus Fernost vorstellen. Archeer hat auch in der Vergangenheit bereits immer wieder unterschiedliche Bluetooth Lautsprecher angeboten und nun sind mir diese aktuellen Geräte in die Hände gekommen.

Auch wenn die Lautsprecher optisch und technisch nicht unbedingt Neues bieten, lohnt sich doch ein Näherer Blick insbesondere in Hinblick auf den aufgerufenen Preis. So sind der A110 für 20€, der A106 für 24€ und der A210 für 44€ derzeit zu bestellen.

Von Lautsprechern um 20€ erwarte ich für gewöhnlich nicht viel und berichte daher auf Miniklangwunder.de nur sehr selten über diese. In diesem Fall mache ich aber eine Ausnahme, denn klanglich sind sowohl der A106 wie auch der A110 toll und wem Mono-Klang nicht zufriedenstellt, der wird mit dem A210 eventuell seine Freude haben, denn der spielt in Stereo und lauter dazu.
Aber alles schön nacheinander…

Der A106 – Der immer mit dabei Lautsprecher

Dieser kleine Outdoor Lautsprecher für 24€ spielt mit maximal 2W im Mono-Betrieb und hält mit dem integrierten Akku bei halber Lautstärke etwa 10 Stunden durch. Das Aufladen per Standard MicroUSB-Kabel, im Lieferumfang enthalten, dauert etwa 1,5 Stunden. Es gibt einige Mitbewerber mit ähnlichem Formfaktor, doch der Archeer 106 klingt für mich seit langem wieder nach einem Lautsprecher, der auch zum aktiven Musikhören einlädt, wenn auch in Stereo. Klanglich spielt der A106 sauber auf und auch der Bassbereich ist vorhanden, wenn auch Tiefbässe aufgrund der Größe hier nicht zu erwarten sind. Mit einem Equalizer am Zuspieler lässt sich der Klang sogar noch bis moderate Lautstärke „nachjustieren“, so das er klanglich noch voller wird. Die Mitten und Höhen passen auch so schon. Viele andere Lautsprecher in der Größe scheppern nur so vor sich hin. Das ikann der A106 besser. Zudem ist er mindestens durch seine umlaufende Komplettgummierung vor Sprizwasser oder Regen geschützt, wobei auf den Korrekten Sitz der Abdeckklappe der Buchsen geachtet werden muss.

Anbei eine paar Impressionen des A106.

 

Der A110 – Edler Standlautsprecher mit Lichteffekten, FM-Radio und Abspielfunktion von MicroSD-Karte

Dieser flache Silberling verblüfft mit nicht einmal 200ml Volumen. Wer hier an herausgeschmissenes Geld denkt, der irrt. Schon beim Einschalten begrüßt der A110 den Zuhörer mit einem richtig fett abgespielten Jingle, der jedoch nicht abschaltbar ist. Das ist aber auch das einzige Manko, was ich an diesem 20€ Lautsprecher finden kann.
Auch der A110 kommt als Mono-Gerät daher, zeigt aber offenkundig mit dem freiliegenden passiven Radiator, wie er die ungeahnten tiefen Frequenzen erzeugt. Zur besseren In-Szene-Setzung gibt es auch noch eine LED-Beleuchtung, die entweder als Farbwechsel funktioniert oder im Takt der Musik aufleuchtet.
Das integrierte FM-Radio funktioniert bei guten Empfangsverhältnissen sogar ohne eingestecktem Klinke-Kabel ganz passabel. Angesichts der Größe klingt der kleine Lautsprecher ungeahnt voluminös. Von MicroSD-Karte gespielt kommt der Klang auch noch deutlich dynamischer rüber als über Radio oder Bluetooth. Lästiges Rauschen hat der A110 so gut wie gar nicht. Die Endlautstärke mit dem einem 2,5W starken Lautsprecher ist natürlich sehr begrenzt, dennoch wird der erstaunlich laut und klingt auch noch gut dabei. Wer im Urlaub gern über Kopfhörer Musik hören möchte, der kann den Kopfhörer einfach an den Kopfhörerausgang mittels 3,5mm-Klinke anschließen. Da spielt der A110 dann ich in Stereo. Ebenso dient er so auch als universeller Bluetooth-Empfänger, vorausgesetzt man besitzt das entsprechende Adapterkabel. Um den Lautsprecher aufstellen zu können, findet sich in der Rückwand ein ausklappbarer Standfuß. Dafür, dass er nicht verrutscht, sind an den Auflagestellen, vorne am Gehäuse und unter dem Klappfuß, dünne Gummis vorhanden. Stellt man den den A110 so beispielsweise im Büro vor sich auf, wird jeglicher Klang im Winkel quasi direkt zum Kopf gespielt. Das unterstützt den sehr guten Klangeindruck, da die Höhen dann sehr gut wahr zu nehmen sind. Auch dieser sehr kleine Lautsprecher hört sich nicht im Ansatz mickrig oder blechern an. Auch auf einer Picknickdecke ist der A110 gut vorstellbar, dennoch ist mit Feuchtigkeit vorsichtig umzugehen.

Der A110 als Fotostrecke.

 

Der dritte im Bunde ist der A210 – Robuster und lauter Lautsprecher mit intuitiver Bedienung und ordentlichem Stereo-Klang

„Device is ready for connecting“ ertönt es mit recht vollem Klang aus dem A210. Mit nicht ganz 0,5L Gehäusevolumen produziert der A210 einen noch etwas satteren Klang als seine beiden Kollegen. Interessant ist die Anordnung seiner Lautsprecher, denn die sitzen im Gehäuse an den Enden des Lautsprechers und spielen so nicht nach vorne sondern seitlich voneinander weg. Die Enden selbst sind noch bestückt mit Bedienelementen bzw. der MicroUSB-Buchse sowie der MicroSD-Kartenaufnahme. Klanglich verwirrt das etwas, denn frontal bildet der Lautsprecher einen tollen Stereo-Effekt , hört sich aber etwas „muffelig“ an. Sobald ich aber von etwas schräg höre, was zumeist in einer Gruppe die Position der meisten zu dem Lautsprecher ist, klingt er einfach offener. Dank eines integrierten passiven Radiators kommen auch tiefere Bässe ansatzweise zur Geltung und mit etwas Anhebung per Equalizer bis maximal halber Lautstärke lässt sich aus dem A210 richtig was heraus zaubern. Auch wenn der Klang nicht HiFi ist, so klingt auch der A210 besser als die meisten seiner Kollegen in dieser Preisklasse unter 50€. Einzig die Höhen sind durch das ungewöhnliche Abstrahlverhalten etwas unpräzise, was sich aber zum Beispiel draußen auf der Wiese oder am Strand nicht negativ bemerkbar macht. Laut Hersteller ist der Lautsprecher sogar wasserdicht. Doch ich würde ihm allein aufgrund er einfachen Abdeckklappe für die Ladebuchse für Spritzwasser widerstehend halten. Ein pfiffiges Merkmal am A210 ist jedoch das Lautstärkerad an einer Stirnseite, das auch noch hervorragend in kleinen Schritten die Lautstärke regelt. Von ganz leise in feinen Schritten bis zu maximalen Lautstärke ist dieser Lautsprecher damit der einzige, den ich mit einer so feinen Abstufung bei Nutzung eines Lautstärkerades kenne. Mittels Karabiner ist der Lautsprecher auch problemlos schnell überall aufgehängt.

Der A210 im Detail.

 

Klangfreund"M"

gelernter Radio- und Fernsehtechniker und ein Klangfreund mit Leidenschaft zu Kopfhörern, DAPs und sonstigen Miniklangwundern; liebt eine ordentliche Reproduktion satter Bässe, ausgewogene Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten, entspannter Hochton mit akzentuierter Brillanz, kurz TP-Signatur; OverEar-Lineup: Dan Clar Audio Expanse, Meze Empyrean 2, Hifiman HE1000SE, HEDDphone 2, Hifiman Audivina, Dan Clar Audio E3; InEar-Lineup: Headphone Company Zeitgeist Blue, Sennheiser IE600, iBasso iT07; Dauerhaft eingesetzte DAPs: Cayin N8ii, iBasso DX320 Max TI; Kopfhörerverstärker im Bestand: Cayin HA-3A, RME ADI 2/4 Pro SE, ifi Audio GO Bar